Zweiradverkehr:Radler kommen zum Zug

Am Ebersberger Bahnhof soll es mehr Fahrradstellplätze geben

Von Max Nahrhaft, Ebersberg

Wer sein Rad am Ebersberger Bahnhof abstellen will, findet ein Wimmelbild vor: Fahrräder, die neben den vorgesehenen Ständern stehen oder sogar am Boden liegen, sind ein übliches Szenario. Am Bahnhof stehen schlichtweg zu wenig Abstellmöglichkeiten für Pendler zur Verfügung. Einen großen Bedarf sieht auch der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. Im technischen Ausschuss des Stadtrats wurde deshalb beschlossen, für den Haushalt des kommenden Jahres entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen. Damit soll eine Erweiterung des Arsenals an Fahrradständern geprüft werden. Die Grünen-Fraktion schätzte, dass man die Plätze am Bahnhof um 20 Prozent aufstocken müsste und ließ deswegen den Bedarf vom MVV offiziell ermitteln. Der Verkehrsbund schätzt die Lage sogar drastischer ein und geht davon aus, dass bis zu 150 zusätzliche Stellplätze zu den bestehenden 200 Plätzen nötig sind. Damit könne dann die "prognostizierbare Nachfrage" gedeckt werden. Der Stadtrat sieht Handlungsbedarf. "Wir müssen die Fahrradstellplätze erweitern, wobei das nicht auf Kosten der Parkplätze für Autos passieren darf", sagte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Der Grüne Philipp Goldner sieht das anders, er würde auch "Pkw-Parkplätze für Radler aufgeben". Zum Beispiel hätte er zwei bis drei Pkw-Plätze nördlich der Bahngleise im Auge, wenn sich dort gut 40 Radlstellplätze schaffen ließen. Geprüft wird nun, ob man westlich des Bahnhofsgebäudes die bereits vorhandenen Möglichkeiten erweitern könnte. Auf der andere Seite des Bahnhofs wäre es eventuell sogar denkbar, Doppelstockfahrradständer zu installieren. Anfallende Kosten werden begutachtet, wobei die Stadt mit einer Förderung durch die Regierung von Oberbayern rechnen kann.

Im August hatte auch die Ebersberger SPD eine Online-Umfrage gestartet, bei der Bürger angeben konnten, wie benutzerfreundlich sich Ebersberg für Radler präsentiert, also ob es etwa genügend Stellplätze gibt, oder wie gut und wie schnell man mit dem Fahrrad in der Stadt von einem Ort zum nächsten kommt. Mehr Sicherheit und Komfort im Zweiradverkehr wünschen sich viele: Im Herbst soll auch eine Arbeitsgruppe Verkehr gegründet werden, in der sich Stadtratsmitglieder, Experten und Vertreter von Bürgerinitiativen Gedanken über bessere Verkehrskonzepte für Ebersberg machen.

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