Die Generalsanierung der inzwischen mehr als 50 Jahre alten Grundschule wäre ohnehin bald fällig gewesen. Gleiches gilt für den Ausbau. Ihn machen steigende Schülerzahlen sowie die neuen Ganztagsklassen nötig. Grafing war schlau und legte die beiden Projekte zusammen. "Unterm Strich macht es das günstiger", erklärt Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne). "Außerdem lässt sich dann alles aus einem Guss planen." Zwei Vollgeschosse dockt die Stadt an der Nordfassade an. Um den Pausenhof nicht unnötig zu verkleinern, passiert das in aufgeständerter Bauweise. Über die beiden Etagen verteilt entstehen acht neue Klassenzimmer, die sich flexibel zu sogenannten Lernlandschaften kombinieren lassen.
Teil des Plans ist eine Dachterrasse auf dem Anbau. Das rief einiges an Aufregung hervor - warum bräuchten Grundschulkinder bitteschön eine Dachterrasse? "Die ist kein Luftschloss, sondern wichtig", erklärte Yvonne Magdon aus dem Bauamt. Die Terrasse fungiere als zweiter Fluchtweg. Andernfalls wäre eine zusätzliche Treppe zu bauen. "Dann ist es ja nur gescheit, wenn wir die Fläche nutzen, damit die Kinder an die frische Luft kommen." Im Frühjahr 2018 sollen die Arbeiten beginnen, zum Schuljahresbeginn 2019 sollen sie abgeschlossen sein.