Zuzug in Pliening:Weg frei für Baugebiet

Plieninger Gemeinderat stimmt für umstrittenes Wohnareal

Von Andreas Junkmann, Pliening

Der Weg für das durchaus nicht unumstrittene Baugebiet "Pliening Nord-West" ist frei. In seiner Sitzung am Donnerstagabend folgte der Gemeinderat mehrheitlich der Empfehlung des Bauausschusses von vergangenem Dienstag und segnete den Bebauungsplan für das rund 5100 Quadratmeter große Areal zwischen Weidachweg und Mitterweg ab. Dort sollen Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen entstehen - was im Vorfeld für einigen Wirbel seitens der Anwohner gesorgt hatte. So erreichte das Plieninger Rathaus unter anderem ein Schreiben eines Bürgers, in dem angesichts der vergünstigen Mietpreise von einer "Gettobildung" die Rede war. Die Mehrfamilienhäuser würden die "Lebensqualität der ansässigen Gemeindebürger" schädigen, die "Wohnqualität der bestehenden angrenzenden Bebauung" werde "erheblich gemindert", so der Anwohner weiter, der den Plieninger Kommunalpolitikern vorwarf, einen "Zuzug von Sozialhilfeempfängern" voranzutreiben.

Diese Anschuldigen wiesen das Gremium und Bürgermeister Roland Frick (CSU) bereits in der Bauausschusssitzung als nicht tolerierbar zurück. "Wir müssen in unserer Gesellschaft ja auch die mitnehmen, die nicht wie wir in Eigenheimen sitzen", sagte der Rathauschef. Eben für diese Bürger will die Gemeinde in Pliening Nord-West nun Wohnraum schaffen. Im Bauamt geht man davon aus, dass etwa 30 Wohnungen entstehen könnten, in die rund 70 neue Bürger einziehen sollen. Mit dem positiven Votum von 19 zu eins Stimmen kann die Gemeinde nun in die detaillierte Planung des Baugebiets einsteigen.

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