Zur Unfallvermeidung:Poing beantragt Kreisstraße

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Eine Heraufstufung von Am Hanselbrunn soll eine Vorfahrtsänderung an der neuen Bahnunterführung beschleunigen

Von Johanna Feckl, Poing

Die Straße Am Hanselbrunn in Poing soll zwischen Hauptstraße und Plieninger Straße zu einer Kreisstraße herauf- und zugleich die Hauptstraße in dem betroffenen Bereich zu einer Ortsstraße herabgestuft werden. Das haben die Mitglieder des Poinger Bau- und Umweltausschusses in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Der Grund für das Vorhaben ist die neue Bahnunterführung an der Anzinger Straße, die Mitte Dezember nach beinahe zwei Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben worden ist. Aktuell ist dort die Anzinger Straße beziehungsweise eben Am Hanselbrunn untergeordnet, der gesamte Bau wurde aber auf eine Vorfahrtsänderung hin ausgerichtet. Bürgermeister Thomas Stark (parteilos) verwies bereits in der Gemeinderatssitzung Mitte Dezember auf den Bebauungsplan aus dem Jahr 2000, der eine Vorrangstellung der Anzinger Straße vorsieht. Das Landratsamt als zuständige Genehmigungsbehörde lehnt die Vorfahrtsänderung jedoch ab. Der Grund: Die Kreuzung Gruber Straße/Am Hanselbrunn und Plieninger Straße stelle einen Unfallschwerpunkt dar; sollte sich die Vorfahrt im Bereich der neuen Unterführung ändern, sei an dieser Kreuzung mit mehr Verkehr und dementsprechend mit einem höheren Unfallrisiko zu rechnen.

Unfälle geschehen währenddessen aber anderorts, wie Bürgermeister Stark in der Sitzung sagte. "An der neuen Unterführung hat es mittlerweile vier Unfälle gegeben." Weiter sagte der Rathauschef, dass sich bereits die Poinger Polizeiinspektion an ihn gewandt habe: Die Vorfahrtsregelung an der Unterführung sei demnach dringend zu ändern, nach Einschätzung der Polizei seien ansonsten an eben dieser Stelle weitere Unfälle zu befürchten.

In der zweiten Januar-Woche hat laut Stark eine Ortsbegehung mit dem Ordnungsamt, der Polizei, dem Poinger Rathaus sowie dem Landratsamtstattgefunden; auch Landrat Robert Niedergesäß (CSU) war anwesend. Dabei habe die Unfallkommission, vertreten durch die Polizeiinspektion Ebersberg, klar gemacht, dass eine Änderung der Vorfahrtsregelung an der Unterführung in der gewünschten Form nicht vertretbar ist - so heißt es in den Unterlagen zur jüngsten Gemeinderatssitzung, in der ebenso über das Thema informiert wurde. Das befürchtete höhere Unfallrisiko an der Kreuzung Gruber Straße/Am Hanselbrunn und Plieninger Straße sei aber dadurch zu beheben, dass das staatliche Bauamt Rosenheim die Ampel an besagter Kreuzung umplane: Von der Gruber Straße kommend, soll für Linksabbieger in Richtung Ottersberg eine Abbiege-Ampel errichtet werden. Dann sei das Landratsamt wohl bereit, die Vorfahrt an der neuen Unterführung zu ändern.

Bürgermeister Stark machte in der Ausschusssitzung keinen Hehl daraus, den Ampel-Vorschlag nicht nachvollziehen zu können. "Aber ich muss das auch nicht verstehen", sagte er, "ich warte jedenfalls nicht, bis an der Kreuzung bei der Unterführung ein Unfall mit Personenschaden entsteht." Um "eine gewisse Dynamik", so Stark, in den Prozess zu bekommen, soll nun der Antrag auf Auf- beziehungsweise Herabstufung der Straßen Am Hanselbrunn und Hauptstraße beim Landkreis eingereicht werden.

© SZ vom 25.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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