Süddeutsche Zeitung

SZ-Serie: Kuriose Geschenke:Wenn der Bruder zum Ersatz-Pony wird

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Falk Skeide aus Zorneding saß schon als kleiner Bub gerne im Sattel - damals noch auf dem Rücken seines Ponys. Das allerdings durfte nicht mit in den Weihnachtsurlaub.

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Der eine verschenkt traditionell selbst gestrickte Schafwollpullover - und sorgt damit bei den Empfängern für gemischte Gefühle, die andere wurde als Veganerin schon mal mit einem Metzgerei-Abo bedacht ... Die SZ Ebersberg hat für ihre Serie "Kuriose Geschenke" Menschen aus dem Landkreis nach ihren Erfahrungen mit unerwarteten Gaben gefragt.

Falk Skeide hat sich im Landkreis Ebersberg als Plastikmüllpirat einen Namen gemacht. In diesem Sommer schwang sich der Zornedinger erneut auf seine Harley-Davidson, um die Strände in Südeuropa und Nordafrika von Unrat zu befreien und dabei auf die Problematik der zunehmenden Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen. Im Sattel saß Skeide bereits als kleiner Bub - damals allerdings noch nicht auf einem Motorrad, sondern auf dem Rücken eines Ponys.

In seinem Elternhaus in der Nähe von Zwickau hätten sie immer Tiere gehabt, erinnert sich Skeide. Ihm selbst gehörte im Alter von etwa zehn Jahren besagtes Pony, das bei der Frage nach dem denkwürdigsten Geschenk eine nicht unwesentliche Rolle spielt. "Im Erzgebirge ist Weihnachten ein sehr traditionelles Fest, das man normalerweise daheim feiert", erzählt Skeide. In einem Jahr aber sei die ganze Familie über die Feiertage in den Urlaub an den Müritzsee nördlich von Berlin gefahren. Das sei zwar ungewöhnlich gewesen, Geschenke habe es aber trotzdem gegeben. Und da bescherte das Christkind dem kleinen Falk eine Sattel-Reitdecke, was sich als Fluch und Segen zugleich herausstellten sollte - oder wie Skeide es heute ausdrückt: "Das war toll, aber auch total deprimierend."

Das Pony nämlich, auf dem die Satteldecke zum Einsatz kommen sollte, war natürlich nicht mit im Urlaub dabei, sondern verbrachte die Feiertage im heimischen Stall bei Zwickau. Damit Falk Skeide sein Geschenk trotzdem schon ausprobieren konnte, organisierte er kurzerhand Ersatz: "Dann musste eben mein älterer Bruder herhalten, auf dem ich dann den Hotelflur auf- und abgeritten bin."

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