Es werden sich wohl einige kleine Dramen abgespielt haben in den Wohnzimmern in Vaterstetten, Zorneding und Grasbrunn am Samstagabend - zumindest bei denjenigen, die nicht auf dem Balkon oder im Garten sitzen, sondern lieber das DFB-Pokalfinale am Fernseher verfolgen wollten: Denn die Mattscheibe blieb zum Anstoß dunkel, ebenso wie die Beleuchtung. Drei Stunden - von 17.16 bis 20.18 Uhr - dauerte der Stromausfall, wie Maximilian Zängl, der Sprecher von Bayernwerk, einem Tochterunternehmen von Eon, erklärt. Demnach waren 4000 Haushalte in den drei Gemeinden betroffen.
Grund war ein Kabeldefekt, der zur Überlastung des Netzes geführt und weitere Defekte ausgelöst hat. Dadurch sei auch die Fehlerlokalisierung und -beseitigung sehr schwierig geworden, so Zängl. Auch am Sonntag kam es nochmals zu Folgeproblemen, diesmal dauerten die Ausfälle aber nur jeweils wenige Minuten und betrafen nur etwa 1000 Grasbrunner.
Supermarktkassen ohne Strom - da fällt der Wochenendeinkauf flach
Eine Herausforderung war der Stromausfall am Samstagabend nicht nur für Fußballfans, auch der Wochenendeinkauf wurde für viele unmöglich. Denn die Kassen fielen aus, der Zahlvorgang funktionierte nicht - Supermarktbetreiber schlossen deshalb vorzeitig die Türen ihrer Läden, wie Betroffene berichten.
Viele Menschen in Zorneding und Vaterstetten verlieren mittlerweile die Geduld mit ihrem Stromversorger, schließlich war der Stromausfall am Samstag nun der vierte innerhalb weniger Wochen. Meistens handelte es sich um kurze Aussetzer, Anfang Mai allerdings blieben 5000 Haushalte stundenlang ohne Strom - und das nachts. Damals hatte ein Bayernwerk-Sprecher angekündigt, die Reparaturarbeiten könnten zwei bis drei Wochen dauern. Nach Angaben von Bayernwerk-Sprecher Zängl ist nun geplant, längere Kabelteile komplett auszutauschen. Allerdings könne man dennoch nicht versprechen, dass es künftig nie mehr zu Stromausfällen komme: Es handle sich schließlich um ein Infrastrukturnetz, das jede Minute unter großer Belastung stehe.