Wie so vieles im öffentlichen Leben hat die Corona-Pandemie auch den Sport in der Region zeitweise zum Erliegen gebracht. Ihre laufenden Kosten müssen die Vereine dennoch weiterhin stemmen. Im Fall des TSV Zorneding ist das etwa die Pachtzahlung an die Gemeinde für die Dreifachturnhalle und das örtliche Fußballstadion - immerhin rund 45 000 Euro im Jahr. Einen Teil davon hätte der Verein nun gerne zurück, schließlich sei durch die zeitweise Corona-bedingte Sperrung ja die Nutzungsmöglichkeit sämtlicher Sportstätten entfallen, wie es vom TSV heißt. Konkret geht es um einen Pachterlass von etwa 26 500 Euro, den der Verein von der Gemeinde zurückfordert.
Was eigentlich unproblematisch ist, schließlich konnte die Gemeinde die vertraglich vereinbarte Leistung tatsächlich nicht erbringen, sorgte nun aber für Ärger im Gemeinderat und auch bei den Mitgliedern. Diese nämlich mussten auch während des Lockdowns ihre Beiträge weiterhin zahlen. "Ich habe mitbekommen, dass es einigen Unmut gibt", sagte Bürgermeister Piet Mayr (CSU) in der jüngsten Sitzung. Man habe aber als Gemeinde keine Handhabe, wie der Verein mit seinen Mitgliedern verfahre. Noch deutlicher wurde sein Parteifreund Patrick Eichler: "Ich finde es fast eine Schweinerei", sagte er wohlwissend, dass die Gemeinde dagegen wenig tun kann. Der Verein sei nunmal Pächter, deshalb müsse ihm der Leistungsausfall auch ersetzt werden.
Siad-Matthias Abdin-Bey (FDP) hatte zuvor bereits vorgeschlagen, dass die Mitglieder ihre Beiträge für den Zeitraum des Lockdowns eigentlich zurückbekommen müssten. Da das Rathaus dem Verein eine solche Pflicht aber nicht auferlegen kann, schlug Bürgermeister Mayr einen Kompromiss vor: Die Gemeinde wird dem TSV Zorneding den Pachtnachlass gewähren, zugleich aber in den Beschluss mit aufnehmen, dass man eine Rückzahlung der Beiträge an die Mitglieder empfehle. Darauf konnte sich das Gremium ohne Gegenstimme einigen. Nun liegt es am Verein, dieser Forderung auch nachzukommen.