Erstmals ist Tabea Zimmermann, die seit vier Jahrzehnten zu den bedeutendsten Bratschistinnen zählt, im Kammermusikzyklus des Kulturvereins Zorneding-Baldham zu Gast. Am Sonntag, 27. Oktober, interpretiert sie zusammen mit dem spanischen Meisterpianisten Javier Perianes im Zornedinger Martinstadl unter anderem Werke von Isaac Albéniz, Manuel de Falla und Heitor Villa-Lobos.
Die ausgewählten Arrangements spanischer und brasilianischer Liedformen scheinen prädestiniert für den sinnlichen Klang der Viola, die immer wieder als das der menschlichen Singstimme ähnlichste Instrument beschrieben wird. Im ersten Teil des Abends erklingen Miniaturen des romantischen Musikerpaars Clara und Robert Schumann sowie des eng befreundeten Johannes Brahms: Nach Clara Schumanns Romanzen op. 22 und Robert Schumanns Fantasiestücken op. 73 spielt das Duo Brahms’ späte Bratschensonate in f-Moll op. 120/1.
Der Kulturverein Zorneding-Baldham rückt erstmals einen Komponisten ins Zentrum seiner Spielzeit: Pēteris Vasks. Es werden viele seiner Werke zu hören sein, man wird den berühmten Letten aber auch persönlich erleben können.
Nach ihrem Debüt in der Berliner Philharmonie als Elfjährige legte Tabea Zimmermann bereits während ihres Studiums mit Wettbewerbserfolgen in Genf, Paris und Budapest den Grundstein ihrer Karriere. 1987 wurde sie mit 21 Jahren als jüngste Professorin Deutschlands an die Hochschule für Musik Saar berufen; nach Stationen in Frankfurt und Berlin kehrte sie 2023 an die Musikhochschule in Frankfurt zurück. Als Solistin konzertierte sie mit den führenden Orchestern weltweit und war Residenzkünstlerin etwa beim Royal Concertgebouw Orchestra, bei den Berliner Philharmonikern und dem BR-Symphonieorchester.
Mittlerweile hat Tabea Zimmermann ihre solistischen Auftritte auf etwa fünfzig pro Jahr begrenzt, um sich auch ihren weiteren künstlerischen Aufgaben zu widmen. Sieben Jahre lang leitete sie den Verein des Beethoven-Hauses Bonn; seit 2022 ist sie Präsidentin der Schweizer Hindemith-Stiftung und sitzt seit 2023 dem Stiftungsrat der Ernst von Siemens Musikstiftung vor.
Geboren 1978 im andalusischen Nerva, hat sich der Pianist Javier Perianes im Lauf seiner eindrucksvollen Karriere als international renommierter Solist und Kammermusiker etabliert. Zu den Höhepunkten seiner solistischen Tätigkeit zählen Konzerte mit den Wiener Philharmonikern sowie den Sinfonieorchestern von Chicago, Boston, New York und Cleveland unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Charles Dutoit oder Zubin Mehta. Daneben arbeitet Javier Perianes als gefragter Kammermusik-Partner unter anderem regelmäßig mit Tabea Zimmermann, mit der er – als Exklusivkünstler von Harmonia Mundi – 2020 das Album „Cantilena“ veröffentlichte.
Konzert im Martinstadl Zorneding am Sonntag, 27. Oktober, um 18 Uhr. Tickets sind erhältlich unter www.kulturverein-zorneding-baldham.de, bei Steffis Schreibwaren sowie im Kirchseeoner Buchladen. Restkarten gibts an der Abendkasse, die 30 Minuten vor Konzertbeginn öffnet. Wegen Bauarbeiten am Ingelsberger Weg kann es derzeit zu Beeinträchtigungen bei der Zufahrt und den Parkplätzen kommen.
