Zorneding:Großer Aufwand für kleinen Weg

Zorneding wartet auf Genehmigung für neuen Zugang zum Bahnhof

Von Carolin Fries, Zorneding

"Das darf doch alles einfach nicht wahr sein!", macht Peter Pernsteiner seinem Ärger Luft. "Die Bahn befindet sich wohl wieder einmal im Dornröschenschlaf", schreibt der Zornedinger FDP-Gemeinderat auf seiner Internetseite "Tagebuch eines Schandflecks", auf der er regelmäßig über den Zustand des Zornedinger Bahnhofs berichtet. Mal sind es nicht funktionierende Fahrkartenentwerter, mal provisorisch befestigte Lampen. In seinem jüngsten Eintrag klagt er indes darüber, dass die Deutsche Bahn AG einen Bauantrag der Gemeinde nur zögerlich behandelt.

Bereits im November hatte der Gemeinderat beschlossen, den Parkplatz am westlichen Rand des Parkplatzes auf der Zornedinger Bahnhofseite direkt mit der Rampe zu verbinden. Momentan ist die Rampe nur über einen Umweg über die Bahnhofstraße zu erreichen, weshalb Peter Pernsteiner den direkten Durchstich beantragt hatte. Im Frühjahr, so der Plan, sollten die Büsche weichen und die Umsetzung folgen. Die Kosten wollte die Gemeinde tragen. Doch noch immer fehlt die Bewilligung der Bahn. Die Gemeinde befindet sich laut Bauamtsleiterin Diana Saiger in einem bahnrechtlichen Genehmigungsverfahren. "Das Problem daran ist, dass man verschiedene Fachstellen anfragen und sämtliche Antworten abwarten muss." Zum Vergleich: Stellt man bei der Gemeinde Zorneding einen Bauantrag, sorgt das Bauamt dafür, dass alle betroffenen Abteilungen eingebunden werden. Inzwischen habe Saiger alle Spartenauskünfte, doch Schluss ist deshalb noch lange nicht: "Die letzte Fachstelle war der Meinung, das Eisenbahn-Bundesamt habe zu entscheiden, ob ein Genehmigungsverfahren nötig ist und welche Pläne hierfür eingereicht werden müssen", sagt Saiger. Also läuft nun an eine entsprechende Anfrage an höchster Stelle. "Ich weiß nicht, was dann noch kommt", sagt Saiger. Doch der letzte Akt war es noch nicht, da ist sie sich sicher: "Eine Nutzungsvertrag mit der Liegenschaftsabteilung muss in jedem Fall noch gemacht werden." Vorher freilich könnten die Arbeiten am Parkplatz nicht beauftragt werden.

Ein Sprecher der Bahn bestätigt, dass im April eine Anfrage der Gemeinde beim Bahnhofsmanagement eingegangen sei. Auch die zustimmenden Spartenauskünfte habe es gegeben, zuletzt habe die Bahn-Tochter DB Immobilien allerdings um einen Bauantrag gebeten. Diesen habe die Gemeinde noch nicht eingereicht. Sollte der Antrag da sein, so der Pressesprecher "wird es schnell gehen, die Vorprüfung hat ja schon stattgefunden". Das Eisenbahn-Bundesamt habe den Vorgang als Bundesbehörde dann lediglich noch zu genehmigen.

Peter Pernsteiner hofft, dass die Büsche noch im Sommer weichen und der Weg gebaut werden kann. Nachdem der Gemeinderat die angedachten Lifte zum Aufzug aus Kostengründen verworfen hat, gelte es nun, die vorhandenen barrierefreien Zugänge so zugänglich wie möglich zu machen.

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