Zorneding:CSU vor Zerreißprobe

Stellvertreter Johannes Schott wendet sich öffentlich von der umstrittenen CSU-Ortsvorsitzenden Sylvia Boher ab

Von Carolin Fries

Der stellvertretende Vorsitzende der CSU Zorneding, Johannes Schott, hat am Donnerstagabend den freiwilligen Rücktritt der Vorsitzenden Sylvia Boher gefordert. "Ich erwarte als nächsten Schritt den Rücktritt der Vorsitzenden", sagte Schott in der Gemeinderatssitzung. Die Entwicklungen nach den rechtspopulistischen Äußerungen Bohers in den jüngsten Ausgabe des Parteiblatts "Zorneding Report" hätten "Dimensionen erreicht", die in seinen Augen keine andere Alternative zuließen.

Boher selbst hatte zuvor in einer Stellungnahme bedauert, dass ihr Artikel "Spielraum für falsche Interpretationen" gelassen habe. "Fehler passieren, es ist wichtig, dass man sie einsieht." Auf die Forderung ihres Stellvertreters ging sie nicht ein. Auch sonst äußerte sich kein Mitglied der CSU-Gemeinderatsfraktion dazu.

Die Fraktionen der SPD, Grüne, FDP und Freien Wähler derweil nahmen Schotts Forderung geschlossen als positives Signal zur Kenntnis. "Das war dringend nötig", sagte die Zweite Bürgermeisterin Bianka Poschenrieder (SPD). Grünen-Fraktionssprecher Helmut Obermaier zollte Schott "großen Respekt" für den Mut, den er damit beweise.

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