Neueröffnung in Zorneding:Zorneding bekommt ein bayerisch-griechisches Lokal

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An diesem Samstag eröffnet Lamprini Vergi das Pöringer Burg-Café wieder - mit bayerisch-griechischer Küche. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Das Burg-Café im Ortsteil Pöring hat am Samstag Neueröffnung. Die Speisekarte steht bereits.

Von Karin Kampwerth, Zorneding

Vor dem Eingang schwingen Muscheln an türkisblauen Bändern sanft im Wind. Direkt neben der Tür hängt ein Bild, gemalt von der Enkelin der Wirtin. "Burg Café by Lamprini" steht darauf und soll die künftigen Gäste willkommen heißen. Denn wenn sich der Wunsch der Wirtin erfüllt, dann heißt es von diesem Samstag an: "Geh ma zu Lamprini".

Für Lamprini Vergi ist das Burg-Café unterhalb der Kirche in Pöring ein echter Glücksfall. "Genau nach so etwas habe ich lange gesucht", sagt die 56-jährige Griechin mit einem herzlichen Lachen. Vergi wird das seit mehr als einem Jahr geschlossene Lokal als Wirtshaus mit bayerischer und griechischer Küche wieder eröffnen. Auf der Speisekarte steht der Schweinsbraten genauso wie Souflaki, Currywurst und Calamari. Nachmittags serviert Lamprini Vergi ihren Gästen Kaffee und Kuchen.

Am Donnerstag ist die Wirtin mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Die Wein- und Biergläser stehen blank geputzt im Regal hinter der kleinen Theke, die Tische schmücken Tulpen, der bayerische Teil des Gastraums ist mit einem historischen Bild Pörings, Bierseideln und Blümchengardine einladend dekoriert. Das geschnitzte Stammtisch-Schild steht parat und verrät, dass man bei Vergi auch auf eine Halbe zum Karteln willkommen ist.

Den Wintergarten auf der anderen Seite des Lokals hat Vergi ihrer griechischen Heimat gewidmet. Weiß, blau, türkis, das sind die Farben für Tischsets, Stuhlkissen, Blumenvasen. An den Wänden hängen Bilder aus Korfu, Mykonos und Chalkidiki. Vergi stammt aus der Nähe Thessalonikis.

Das Lokal hat die neue Wirtin zufällig beim Spazierengehen entdeckt

1987 war die gelernte Krankenschwester nach Deutschland gekommen. Zunächst hat sie in der Unfallklinik in Murnau gearbeitet und dann mit ihrem Mann von 1998 bis 2007 zwei griechische Restaurants in Tegernsee und Rottach-Egern betrieben. Doch das Heimweh war groß, die Vergis kehrten zurück nach Chalkidiki, wo Lamprini Vergis Eltern und ein Großteil der Familie lebt. Die Töchter allerdings blieben in Deutschland zurück. Die eine arbeitet in Zorneding als Kinderpflegerin, die andere in München in einer Bank. Als die Enkelin auf die Welt kam, wusste Lamprini Vergi, dass sie zwischen ihren Lieben nicht länger hin- und hergerissen sein wolle. Vor sechs Jahren kehrte sie mit ihrem Mann nach Deutschland zurück und wohnt seitdem in Wolfesing.

Das leer stehende Burg-Café hat Vergi quasi beim Spazierengehen entdeckt. Familie und Freunde haben ihr dann Mut gemacht, den Schritt in die Selbständigkeit noch einmal zu wagen. Seit zwei Monaten nun hat Vergi viel Liebe und Leidenschaft in die Renovierung des Lokals gesteckt. "Alles habe ich selber gemacht", sagt sie stolz. Wände gestrichten, Gardinen geschneidert, Kissen genäht, Bilder aufgehängt. Im Frühjahr wird sie sich dann den kleinen Biergarten vor dem Haus vornehmen, neue Möbel aussuchen, Blumen pflanzen.

Die Pöringer haben bereits bemerkt, dass sich im Burg-Café wieder was regt. "Jeden Tag kommen Leute und freuen sich auf die Wiedereröffnung", sagt Lamprini. Am Samstag, 1. Februar, ist es dann so weit. Um zehn Uhr steht die Tür für die Gäste offen.

© SZ vom 31.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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