Umbaupläne verzögern sich:Betreuung statt Bahnhof

Umbaupläne verzögern sich: Ein Nahwärmenetz an der Grundschule Zorneding hat für die Gemeinderäte oberste Priorität.

Ein Nahwärmenetz an der Grundschule Zorneding hat für die Gemeinderäte oberste Priorität.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Zornedinger Bauausschuss muss seine Agenda kurzfristig umplanen

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Dass die Züge der Deutschen Bahn nicht immer auf die Sekunde pünktlich in der Station einrollen, ist allgemein bekannt. Dass das Unternehmen aber gleich ein ganzes Gemeindegremium versetzt, ist indes eher ungewöhnlich. So geschehen am Dienstagabend im Zornedinger Bauausschuss, wo die Gemeinderäte eigentlich über den Entwurf des Bahnhofsvorplatzes diskutieren wollten. Doch daraus wurde nichts, denn die Bahn teilte der Gemeinde wenige Stunden zuvor mit, dass die Ausarbeitung nicht rechtzeitig fertig geworden sei. Dennoch ist der Bauausschuss an diesem Tag nicht gänzlich umsonst zusammengekommen, denn statt des Bahnhofs drängte ein anderes Thema kurzfristig auf die Tagesordnung.

Der Zornedinger Gemeinderat hatte seine Hausaufgaben eigentlich gemacht: In der Sitzung Ende November vergangenen Jahres lagen dem Gremium bereits drei Planungsvarianten zur Umgestaltung der Haltestelle als Diskussionsbasis vor. Daraus haben die Mitglieder ihre Wünsche und Anregungen herausgearbeitet und an die Bahn weitergeleitet. Diese sollte nun darauf aufbauend einen überarbeiteten Entwurf präsentieren, der dem Bauausschuss eigentlich am Dienstag hätte vorgelegt werden sollen. Wie Bürgermeister Piet Mayr (CSU) sagte, soll das Thema nun bei der nächsten Sitzung im Juli erneut auf die Tagesordnung kommen.

Kurzfristig auf die Agenda der Dienstagssitzung gerutscht ist dagegen ein anderes Thema, bei dem die Zeit ohnehin drängte: die Beschaffung der Ausstattung für die Erweiterung des Awo-Kinderhortes in der Zornedinger Grundschule. Dort soll von Mitte September an eine zusätzliche Betreuungsgruppe ihre Arbeit aufnehmen. Vorgesehen ist, dass dazu die ehemaligen VHS-Räume im sogenannten Gelben Haus als zusätzliche Hausaufgabenräume umfunktioniert werden, der momentane Hausaufgabenraum im Erdgeschoss des blauen Schulhauses wird künftig als Betreuungsraum genutzt.

Dafür braucht es jedoch die nötige Ausstattung, wie etwa Möbel und zusätzliche Garderoben, auch einige Sanierungsarbeiten müssen durchgeführt werden. "Wegen Corona verzögern sich die Lieferfristen", sagte Bürgermeister Mayr, weshalb man das Inventar zeitnah bestellen müsse, die Angelegenheit sei "dringlich". Entsprechend wenig Diskussionsbedarf gab es auch seitens der Ausschussmitglieder darüber, ob die für die Maßnahme nötigen 49 000 Euro in den Nachtragshaushalt eingestellt werden sollen - zumal die Gemeinde Mayr zufolge mit einer Förderung von bis zu 50 Prozent vom Freistaat rechnen kann. Außerdem bleibt das Inventar laut Bürgermeister Eigentum der Gemeinde und wird der Awo nur zur Nutzung überlassen.

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