Süddeutsche Zeitung

Zorneding:Am Ball bleiben

Pöringer wollen Bolzplatz bei Bürgerversammlung verteidigen

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

Ein Thema verspricht auf der Zornedinger Bürgerversammlung an diesem Donnerstagabend im Pöringer Feuerwehrhaus die Gemüter zu erhitzen: Der "Bebauungsplan Tannenstraße", also die Pläne der Gemeinde, das leer stehende Acht-Familienhaus sowie die Garagen seitlich des Pöringer Bolzplatzes abzureißen und neu bebauen zu lassen. Das Verfahren dazu wurde in der Juli-Sitzung des Gemeinderats eingeleitet; damit begann die Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Diese nutzte der Pöringer Harald Kummerer, der Ende September eine Online-Petition zur Erhaltung des Bolzplatzes in seiner jetzigen Form mit 464 Unterschriften an die Gemeinde übergab. Grund dafür ist, dass die neue Bebauung an den Platz heranrücken würde. Damit die Bälle nicht in Richtung der Wohnhäuser fliegen, will die Gemeinde die Tore deshalb in Ost-West-Richtung drehen.

Was der Verkauf der Fläche langfristig für den Bolzplatz bedeutet, darüber sind sich Gemeinde und Pöringer uneinig. Da im Bebauungsplan rechtlich verankert ist, dass die neu Zuziehenden nicht gegen den Lärm klagen können, bezeichnet das Bauamt die Pläne als "Bekenntnis zum Bolzplatz"; nach Kummerers Berechnungen würde sich die Fläche um ein Drittel verkleinern und dadurch ihren weitläufigen Charakter verlieren. Er befürchtet zudem, dass der Bolzplatz am Ende eingezäunt wird. "Die Gemeinde sollte das Grundstück behalten und für Leute mit wenig Geld bauen", sagt Kummerer, der selber in der anliegenden Köhlerstraße wohnt. Um ein Zeichen zu setzen, ruft er dazu auf, am Donnerstagabend einen Ball mitzubringen, weil es für die Freizeitfläche keine Alternative gebe.

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Quelle:
SZ vom 09.11.2017
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