Zensus:Volkszählung verläuft glatt

Die allermeisten der 21 000 Befragten im Landkreis haben bereits geantwortet - der Rest erhält demnächst Mahnbriefe.

Inga Rahmsdorf

Die Volkszählung ist im Landkreis Ebersberg bisher weitgehend reibungslos verlaufen. Seit Anfang Mai sind 180 Interviewer unterwegs, um Daten von insgesamt 21 000 Menschen zu erheben. Die Befragten waren per Zufallsprinzip für den Zensus ermittelt worden. Die Interviewer seien freundlich empfangen worden und sie hätten hervorragende Arbeit geleistet, sagt Berit Nieland, die den Zensus im Landratsamt leitet. Größere Probleme habe es bisher nicht gegeben. Abgeschlossen ist die Arbeit aber noch lange nicht.

Eigentlich sollten alle 21 000 Fragebögen nun beantwortet im Landratsamt in Ebersberg vorliegen. Doch noch sind nicht alle Formulare ausgefüllt zurückgekommen. Die Befragten konnten die Fragen direkt bei dem Interviewer beantworten, den Bogen per Post schicken oder das Formular online ausfüllen. "Ich denke aber nicht, dass wir noch größere Probleme bekommen werden", sagt Nieland. Schließlich sei Urlaubszeit und nicht alle Betroffenen seien zu Hause erreichbar gewesen. Einige Interviewer sind daher immer noch unterwegs.

Wen das Los getroffen hat, der ist gesetzlich verpflichtet, Auskunft zu geben über Namen, Adresse, Alter, Geschlecht, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und möglichen Migrationshintergrund. Nur die Beantwortung der Frage nach der Glaubensrichtung ist freiwillig. Bundesweit werden zehn Prozent der Gesamtbevölkerung erfasst.

Wer zu den 21 000 Befragten im Landkreis gehört und den Fragebogen noch nicht zurückgeschickt hat, bekommt nun ein Erinnerungsschreiben vom Landratsamt und hat danach noch einmal 14 Tage Zeit zu antworten. Reagiert er auch darauf nicht, bekommt er eine Mahnung mit einer Androhung von Zwangsgeld. Laut Nieland haben zwar anfangs einige Betroffene entrüstet angerufen, "doch als sie gemerkt haben, dass die Fragebögen gar nicht sehr persönlich waren, hatten die meisten kein Problem mehr damit".

Viele Interviewer hätten sogar von netten Erlebnissen berichtet. Einer sei zur Geburtstagsfeier eingeladen worden, andere hätten gleich die ganze Lebensgeschichte erfahren. Im Landkreis habe bisher niemand wirklich die Auskunft verweigert, so Nieland. Ob es dabei bleibt, wird sich aber wohl erst beurteilen lassen, wenn tatsächlich alle Fragebögen eingegangen sind. Bundesweit zeichnet sich aber ein ähnlicher Trend ab: Die Rückmeldungen sind weitgehend positiv - ganz anders als bei der letzten Volkszählung 1987, bei der es in Deutschland heftige Proteste gegeben hatte.

Die größten Schwierigkeiten hatte das Landratsamt bisher damit, Freiwillige zu finden. Eigentlich waren 240 Interviewer vorgesehen, doch es fanden sich nur 180. Auch Fälle von Betrügern sind laut Landratsamtes im Landkreis Ebersberg nicht bekannt geworden. In einigen Orten Bayerns hatten Betrüger versucht, unter dem Deckmantel des Zensus an Kontodaten zu gelangen. Die ersten Ergebnisse der Volkszählung werden im November 2012 vorliegen. (Innenansicht)

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