Neuregelung:Vor dem großen Ansturm

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Die Zahl der Wohngeldempfänger hat sich durch das neue Gesetz mindestens verdoppelt. (Foto: IMAGO/Felix Schlikis/IMAGO/Lobeca)

2023 werden deutlich mehr Menschen Anspruch auf Wohngeld haben. Im Landratsamt rechnet man daher mit viel Arbeit - und hofft auf personelle Verstärkung.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Familien, Alleinerziehende sowie Rentnerinnen und Rentner werden voraussichtlich am meisten profitieren von einer Neuerung, die 2023 in Kraft tritt: Mit der Wohngeldreform wird nicht nur der finanzielle Zuschuss für viele derjenigen erhöht, die jetzt schon Bezieher sind, es wird auch ein größerer Personenkreis Anspruch auf Wohngeld haben. Das bedeutet auch: viel Arbeit für den zuständigen Fachbereich im Landratsamt. Am Montag hat der Kreistag personelle Unterstützung bewilligt, das Team soll von vier auf sechs Stellen aufgestockt werden. Wann das zusätzliche Personal zur Verfügung steht und eingearbeitet ist, ist derzeit aber noch unklar.

2022 sind im Fachbereich Wohngeld zum Stand 16. Dezember 1902 Anträge eingegangen. Mit Blick auf die Gesetzesänderung haben die Wohngeldstelle bereits 13 Anträge erreicht. Viele mehr werden wohl folgen: "Aufgrund der Wohngeld-Plus-Reform rechnet die Wohngeldbehörde des Landratsamtes Ebersberg mit einem starken Anstieg der Fallzahlen", heißt es aus dem Landratsamt.

Die Behörde rät Antragstellern zu Geduld

Die Gesetzesänderung wird laut Prognosen auch den Beratungsbedarf deutlich erhöhen. Aufgrund von Corona war die Anzahl persönlicher Vorsprachen erheblich gesunken. Nach Angaben der Behörde zeigt sich allerdings bereits jetzt ein erhöhter telefonischer Beratungsbedarf. Sie rät bereits jetzt davon ab, telefonisch oder persönlich allzu oft nachzufragen, wie es mit der Bearbeitung des Antrags steht. "Die Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, dass die Bearbeitungszeiten so kurz wie möglich gehalten werden können, indem der Antrag vollständig und, falls möglich, online mit den erforderlichen Nachweisen eingereicht und von nicht zwingenden Nachfragen abgesehen wird", teilt die Pressestelle auf Anfrage mit. Maßgeblich für den Beginn der Bewilligung sei grundsätzlich der Monat, in dem der ausgefüllte Antrag bei der zuständigen Behörde eingegangen sei. Die Anträge für 2023 können schon jetzt gestellt werden - mit einem entsprechenden Vermerk, dass die Berechnung ab Januar erfolgen soll.

Derzeit erhalten nach Angaben der Behörde 1335 Haushalte im Landkreis Wohngeld. Wie viel Geld das für den Einzelnen ist, ist schwer zu sagen, da die Beträge stark variieren. Fest steht, dass die ausgezahlte Summe schon in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Im Jahr 2020 waren noch 857 685 Euro ausgezahlt worden, 2021 bereits 1,175 Millionen Euro und in diesem Jahr bisher 1,662 Millionen Euro. Wie hoch die Summe 2023 ausfallen könnte, darüber gibt es bisher noch keine Prognosen, auch eine Berechnung könne mangels Programm noch nicht vorgenommen werden, heißt es aus der Wohngeldbehörde.

Ebenso können die Fachleute bisher noch keine Angaben dazu machen, wie lang die Bearbeitung der Anträge dauert - und wann folglich auch das Geld auf das Konto fließt. "Das hängt zum einen von der Zahl an Antragseingängen ab, zum anderen davon, wie viel Personal für die Bearbeitung zur Verfügung steht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohngeldstelle bemühen sich nach Kräften, die Bearbeitungszeiten so kurz wie möglich zu halten", teilt das Landratsamt mit.

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