Im Sommer ist das Wasser der Moorseen im Landkreis wunderbar weich auf der Haut. Im Winter aber sollte man auf diesen Seen - etwa dem Kastensee bei Glonn oder dem Klostersee in Ebersberg - besonders vorsichtig sein: Denn die Eisfläche ist hier oft poröser als bei anderen Gewässern, weiß Robert Hofmann, Technischer Leiter der Kreiswasserwacht im Landkreis Ebersberg und Experte für die Eisrettung. "Die Gase, die aufsteigen, werden im Eis eingeschlossen, dadurch kann es brüchig werden", sagt er. Doch auch auf anderen Seen im Landkreis ist Vorsicht geboten - vor allem beispielsweise dort, wo Bäche in den See oder Weiher laufen, hier kann das Eis wesentlich dünner sein als auf dem übrigen See. Auch Pflanzenbewuchs unter dem Eis oder Schnee auf der Eisfläche kann darauf hinweisen, dass es gefährlich werden könnte, ebenso wie dunkle Stellen im Eis.
Die Tatsache, dass fast alle Gewässer im Landkreis inzwischen zugefroren sind und zum Eisstockschießen oder Schlittschuhlaufen einladen, hat die BRK-Wasserwacht veranlasst, nun zur besonderen Vorsicht zu mahnen. Denn die Eisflächen seien oft noch viel zu dünn, warnt Hofmann. Ihm selbst sind zwar keine schlimmeren Eisunfälle im Landkreis in den vergangenen Jahren bekannt, aber das soll möglichst auch so bleiben. Denn das BRK hat zwar ausgebildete Eisretter, die mit ihrem Eisrettungsschlitten im Fall der Fälle eingebrochenen Menschen zu Hilfe kommen könnten. "Die beste Rettung ist aber die, die gar nicht erst benötigt wird, daher raten wir zur Vorsicht", unterstreicht Hofmann in einer Pressemitteilung.
Sollte es dennoch passieren, dass jemand im Eis einbricht, muss schnell gehandelt werden. Unverzüglich soll Hilfe über die Notrufnummer 112 geholt werden. Wer eingebrochenen Menschen helfen will, sollte sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen und Hilfsmittel wie einen Rettungsring, Leitern, Äste, Abschleppseile oder ähnliche Gegenstände nutzen. Selbst ans eisige Wasser sollte man nur dann gehen, wenn man über eine dritte Person mit einem Seil gesichert sei, rät die Wasserwacht. Gelingt es, den Verunfallten an Land zu bringen, sollte er in eine stabile Seitenlage gebracht und vor der Kälte geschützt werden, bis der Rettungsdienst da ist. Die Eingebrochenen selbst sollten sich im Wasser so wenig wie möglich bewegen, damit der Körper nicht noch schneller auskühlt als ohnehin schon.