Kreis Ebersberg:Windkraft: Umweltausschuss befürwortet Info-Kampagne

Achtung - Originalformate nicht beschneiden

Die Visualisierung der Energieagentur Ebersberg-München zeigt die mögliche Optik von fünf Windkraftanlagen im Ebersberger Forst - hier aus der Perspektive des Purfinger Spielberg in der Gemeinde Vaterstetten.

Das Kreisgremium votiert einstimmig für die Informationskampagne der Energieagentur, allerdings mit einigen Verbesserungsvorschlägen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Im Mai soll es den ersten landkreisweiten Bürgerentscheid geben, abgestimmt wird über die Frage, ob fünf Windräder im Ebersberger Forst gebaut werden dürfen. Damit die Landkreisbürger auch wissen, über was sie abstimmen, soll die Energieagentur in den kommenden Monaten ein Informationsangebot bereitstellen. Dieses wurde am Mittwoch bereits vorgestellt, am gleichen Tag hat der Umweltausschuss des Kreistages mit großer Mehrheit für die Info-Kampagne votiert, allerdings mit einigen Verbesserungsvorschlägen.

Der Plan, den Veronika Preißinger von der Energieagentur am Mittwoch noch einmal im Ausschuss präsentierte, sieht vor, auf einer Website unter anderem Simulationen zu zeigen, wie die Windräder von wo zu sehen sein werden. Thomas von Sarnowski regte an, diese ausdrücklich auch von solchen Gemeinden anzufertigen, von wo aus man die Windräder nicht sieht.

Ebenfalls geplant hatte die Energieagentur, Falschmeldungen und Irrtümer zum Thema richtigzustellen. Dazu sollten etwa Leserbriefe aus Zeitungen oder Beiträge aus Internetplattformen zitiert und korrigiert werden. Alexander Müller (FDP) meldete Zweifel an: Es sei "nicht Aufgabe der Energieagentur, Leserbriefe zu kommentieren". Damit fand er parteiübergreifend Zustimmung. "Bitte nicht", sagte Roland Frick (CSU), das seien "persönliche Meinungen von Leuten aus einer Situation heraus", das habe wenig Informationswert. Außerdem gebe dies nur Ärger, etwa "wenn wir nur einen einzigen weglassen". Die Befürchtung teilte auch Ilke Ackstaller (Grüne), "das sorgt nur für Unfrieden", zumal, wenn man Personen namentlich nenne.

Bianka Poschenrieder (SPD) regte noch an, die "Fakten auf einen Blick übersichtlich zu präsentieren". Das forderte auch Martin Lechner (CSU), viele Leute hätten eine falsche Vorstellung vom Flächenverbrauch eines Windrades, "die nehmen zu viel an". Daher wäre es gut, gegenüberzustellen, wie viel Energie pro welcher Fläche bei Windkraft, Photovoltaik und Biogas gewonnen werden könne. Das gleiche gelte auch für die Gutachten, so Josef Oswald (CSU), "keiner schaut sich 100 Seiten an", man sollte kurz zusammenfassen.

Manfred Schmidt (AfD) wollte ebenfalls mehr Informationen auf der Seite sehen. Neben den bereits eingestellten Gutachten - etwa zur Änderung des Landschaftsschutzgebietes und entsprechender Stellungnahmen, Zweitmeinungen und Prüfungen dazu - sollte auch eine Stellungnahme von Green City, dem potenziellen Betreiber der Windräder, zur Wirtschaftlichkeit derselben eingestellt werden. Genau wie der Projektantrag, den die Firma nach Informationen Schmidts bereits eingereicht habe.

Man werde dies prüfen, sicherte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) zu, allerdings brauche man dazu die Zustimmung von Green City, da die Firma die Eigentümerin dieser Informationen sei. Liege diese vor, werde man die Dokumente auch veröffentlichen. Bei der Abstimmung votierte Schmidt dennoch gegen den Beschluss.

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