Süddeutsche Zeitung

Werner Lampl (CSU) ist tot:Trauer um Aßlings Bürgermeister

Werner Lampl (CSU) ist am Pfingstmontag nach schwerer Erkrankung verstorben. Der beliebte Kommunalpolitiker wurde nur 51 Jahre alt

Von Georg Reinthaler

Die Gemeinde Aßling trauert um ihren Bürgermeister Werner Lampl. Nach schwerer Erkrankung verstarb der 51-Jährige am Pfingstmontag im Kreise seiner Familie. Der CSU-Kommunalpolitiker leitete die Geschicke der 4300-Einwohner-Gemeinde im südlichen Landkreis seit 2004 und genoss aufgrund seines offenen, freundlichen Charakters große Beliebtheit unter den Bürgern.

Die Ausführung seines Amtes war Werner Lampl in den vergangenen Monaten nicht mehr möglich gewesen. Unter seinen Mitarbeitern und Kollegen herrschte am gestrigen ersten Arbeitstag nach den Pfingstfeiertagen Bestürzung über den plötzlichen Tod ihres Chefs. Am Freitag war Werner Lampl aus ärztlicher Behandlung in der Kreisklinik Ebersberg entlassen worden, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Der gelernte Versicherungskaufmann hinterlässt seine Ehefrau und zwei gemeinsame Kinder. An diesem Mittwoch wollte er sich erneut ins Krankenhaus begeben, weil er über massive gesundheitliche Probleme klagte. In der Vergangenheit hatte sich Lampl mehreren Operationen am Magen unterzogen. Von der jüngsten, die Ende 2012 stattfand, hatte er sich bis zu seinem Tod am Montag nicht richtig erholt.

Die gesundheitlichen Strapazen waren ihm stets bewusst, in persönlichen Gesprächen zeigte er sich deshalb kämpferisch und positiv gestimmt. Genauso handelte er, wenn es um zentrale Angelegenheiten in seiner Gemeinde ging, weshalb er auch intensive Diskussion nicht scheute, um eigene Ideen zu verwirklichen. Eben diese Art zeichnete seine Amtsführung aus. So verdiente er sich über die Parteigrenzen hinweg und nicht zuletzt bei den Bürgern Anerkennung für seine Bemühungen um eine gemeinschaftliche Kommunalpolitik.

Im Jahr 2004 übernahm Lampl die Gemeindeleitung vom damals erkrankten Vorgänger Hans Kastenmüller, ehe er vor drei Jahren mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde. Seit 1996 gehörte er mit dreijähriger Unterbrechung wegen eines beruflich bedingten Auslandsaufenthalts dem Gemeinderat an und erhielt 2008 einen Sitz im Kreistag. Als Aßlinger Bürgermeister fiel ihm zudem das Amt des Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft mit den Nachbargemeinden Emmering und Frauenneuharting zu. Darüber hinaus war er unter anderem mehrere Jahre lang erster Vorsitzender des TSV Aßling und aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr.

"Werners Tod hat uns alle sehr getroffen und ich wünsche seiner Familie, dass sie jetzt die nötige Kraft und Ruhe findet", erklärt der stellvertretende Bürgermeister Franz Hilger. Er habe den Verstorbenen noch am vergangenen Wochenende besucht. Lampl sei dabei guter Dinge und voll Zuversicht gewesen, dass er sein Amt in absehbarer Zeit wieder aufnehmen könne. "Ich verfolge mit großer Freude, wie ihr euch in meiner Abwesenheit so gut um alles kümmert", zitiert Hilger seinen langjährigen Parteifreund und Weggefährten. Er wolle nun das vorerst ihm zufallende oberste Amt in der Gemeinde so gut wie möglich ausüben. Der 67-jährige Landwirt vertrat schon in den vergangenen Monaten immer wieder im Rathaus sowie als Sitzungsleiter im Gemeinderat den erkrankten Lampl. "Ich helfe natürlich, wo ich nur kann." Das Wahlrecht sieht jetzt vor, dass innerhalb der kommenden drei Monate ein neuer Bürgermeister gewählt werden muss.

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Quelle:
SZ vom 22.05.2013
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