Weltkindertag:BLLV fordert mehr  Demokratie an Schulen

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Der Weltkindertag an diesem Donnerstag, 20. September, ist für die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) Simone Fleischmann Anlass sich mit einer gesellschaftsrelevanten Forderung zu Wort zu melden. "Schulen brauchen mehr Zeit für demokratisches Handeln", sagt die frühere Leiterin der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule Poing. "In den Schulen gibt es zu wenig Zeit und Raum für demokratisches Handeln und politische Bildung", kritisiert Fleischmann. Der Weltkindertag steht unter dem Motto "Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume". Die Meinung junger Menschen sollte stärker gehört und ernster genommen werden - nicht nur von der Politik, sondern auch und gerade in den Schulen, fordert Fleischmann. Demokratie müsse gelebt um gelernt zu werden.

"Viele Lehrkräfte bemühen sich sehr, sie stehen aber genauso wie ihre Schüler unter immensem Druck. Es gilt, das tägliche Pensum abzuarbeiten", sagt Fleischmann. Häufig bestimme nur der Lehrplan den Schulalltag der Kinder. Sie fordert mehr Zeit für die demokratische Bildung an Bayerns Schulen. Demokratie solle aber nicht nur Lerngegenstand sein, "sie muss vielmehr im schulischen Alltag gelebt werden."

Der BLLV hat ein Positionspapier aufgelegt und eine Reihe von Vorschlägen erarbeitet, zu denen die Stärkung der politischen Bildung gehört. "Hier macht Bayern im Vergleich zu anderen Ländern keine gute Figur", bemängelt Fleischmann. Nötig sei es auch, die Medienkompetenz junger Menschen zu stärken und an den Schulen mehr Möglichkeiten zur Partizipation zu schaffen. "Das kann z.B. der Klassenrat oder ein Schülerparlament sein." Auf Spiegel online hatte sich Fleischmann vor kurzem auch gegen ein Handyverbot an Schulen ausgesprochen, vielmehr müssten Schüler lernen, mit dem Smartphone verantwortungsvoll umzugehen.

An die Politik appellierte Fleischmann, die Sorgen, Nöte und Meinungen von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen. Nur so könnten junge Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden und sich mit ihr identifizieren. "Wer nachwachsende Generationen mitgestalten lässt, schafft eine kinderfreundliche und damit auch zukunftsfähige Gesellschaft."

© SZ vom 19.09.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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