"Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein", so hat Rainer Maria Rilke einmal über den Herbst geschrieben. Diese Trauben hier in einem Grafinger Privatgarten brauchen vielleicht noch etwas mehr als nur zwei südlichere Tage, es dürfen ruhig noch zwei Wochen sein. Grundsätzlich aber gedeiht Wein in Oberbayern inzwischen recht gut, nicht zuletzt eine Folge des Klimawandels, der auch mildere Winter mit sich bringt. In Ismaning wurde 2019 offiziell der erste oberbayerische Wein der Sorte Muscaris und Regent angeboten.
Was aber auch viele Ebersberger nicht wissen: Auch in der Kreisstadt gibt es einen kleinen Weinberg, seit mehr als zehn Jahren wird er von Silvia und Manfred Ruopp gehegt. Obwohl ein schwerer Hagelschlag im Juni 2021 großen Schaden anrichtete, stehen die Weinreben heute wieder gesund und mit reichem Traubenbehang da. Wer sich vom Beispiel der Ruopps inspirieren lassen will, hat demnächst die Gelegenheit dazu: Über seine Erfahrungen im eigenen Weinbau berichtet Manfred Ruopp am Montag, 25. September, 19.30 Uhr, in der Gaststätte Landlust am Reitsbergerhof in Vaterstetten bei einer Veranstaltung des dortigen Gartenbauvereins.