Wegen schlechten Wetters:Wicked-Festival abgesagt

Enttäuschung bei den Musikern von "Jamaram", "Zeitzeuge" - und deren Fans: Das Wicked-Jugendfestival muss abgesagt werden. Schuld daran ist das schlechte Wetter.

Lena Grundhuber

Ausgerechnet die Premiere fällt schon ins Wasser: Das "Wicked-Festival", das am Donnerstag am Markt Schwabener Sportpark starten sollte, ist wegen des anhaltend schlechten Wetters abgesagt worden.

Wegen schlechten Wetters: Ein Haupt-Act des Festivals wäre die Band "Jamaram" gewesen.

Ein Haupt-Act des Festivals wäre die Band "Jamaram" gewesen.

(Foto: Christian Endt)

Schuld ist nicht so sehr die Nässe von oben als vielmehr die Feuchtigkeit am Boden: "Mit dem schwerem Gerät zum Bühnenaufbau kommt man nicht über die nasse Wiese", erklärt der Anzinger Jugendpfleger Felix Aschauer, der das geplante dreitägige Festival zusammen mit den Jugendpflegern und -beauftragten aus Forstinning, Markt Schwaben, Pliening und Poing sowie mit der für den Norden zuständigen Landkreis-Jugendpflegerin Bettina Judt vorbereitet hatte.

Insbesondere für den Auftakt am Donnerstagabend sei die Wettervorhersage sehr schlecht. Doch selbst wenn man das Jugendfestival auf Freitag und Samstag beschränkt hätte: "Wir hätten immer noch das Problem mit dem Bühnenaufbau gehabt", meint Aschauer. Außerdem wäre das finanzielle Risiko zu groß gewesen, wenn die Besucher ausgeblieben wären. 22.000 Euro Budget hatten die Organisatoren für das Festival zur Verfügung, bei dem bekannte Bands wie "Jamaram" aber auch Newcomer aus dem Landkreis wie "Zeitzeuge" aufgetreten wären - neben einer DJ-Nacht und einem umfangreichen Aktionsprogramm der Vereine und Organisationen.

Nach Abzug der bereits entstandenen Kosten für Werbung, Bühnenmiete und Ausfallhonorare sei "noch Budget für das nächste Mal da", versichert Felix Aschauer, ohne eine konkrete Summe nennen zu wollen. "Der Verlust ist wesentlich geringer, als wenn wir das durchgezogen hätten." Das Geld werde für das nächste Mal aufgehoben. Obwohl das Fest in einem Turnus von zwei Jahren geplant war, peilen die Jugendpfleger einen neuen Versuch für 2011 an - vielleicht in Poing. Im Jahr darauf ist Anzing an der Reihe, wo 2012 das 1200-jährige Gemeindejubiläum gefeiert wird und daher ein Festzelt vorhanden ist.

"Spiel auch gerne im Regen"

"Wir versuchen, in Zukunft auf alle Fälle wetterunabhängig zu sein", sagt der Anzinger Jugendpfleger. In diesem Jahr sei man das Risiko mangels Alternativen eingegangen, denn auch in Forstinning und Pliening wisse er kein besseres Gelände. Ein großes Zelt indes hätte den finanziellen Rahmen gesprengt: "Das hätte 10.000 Euro gekostet."

Neben den logistischen Schwierigkeiten durch die nasse Wiese fürchteten die Organisatoren offenbar auch um die Sicherheit ihrer jungen Besucher durch Gewitter oder Blitzschlag: "Wenn da was passiert wäre, wäre das grob fahrlässig gewesen", sagt Angela Freise aus dem Markt Schwabener Rathaus. Zudem wäre die Wiese am Badeweiher nach dem Festival unbrauchbar gewesen und hätte saniert werden müssen.

Unter den Künstlern ist man geteilter Meinung. Der Ausfall sei zwar bedauerlich, aber berechtigt, findet die "Jamaram"-Managerin Koko: "Das ist zu gefährlich, wenn man bedenkt, dass Starkstrom läuft." Es sei in diesem Jahr die dritte Absage eines Open-Airs für sie. Deirdre Laughton, die mit der Agentur Eskapaden "Ya-Ha!" und Roger Rekless vertritt, äußert sich kritischer: "Ich find's schade, dass man so etwas um ein Jahr verschieben will. Da ziehen wir nicht mit." Andere Festivals hätten jedes Jahr Regen. Ähnlich sieht das Beni Michael von "Zeitzeuge", der die Absage "nicht richtig" findet, nachdem so viele Ehrenamtliche sich engagiert hätten: "Ich spiel' auch gern im Regen."

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