Wasserstoffzentrum:Richtige Entscheidung

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Zum Bericht "Absage für Mega-Projekt" vom 31. Oktober:

Seit etlichen Jahrtausenden nutzt die Menschheit die Windenergie unmittelbar mit großem Erfolg für die Fortbewegung von Schiffen und den Betrieb von Mühlen aller Art. Der Segen und die Schrecknisse, die diese Art der Nutzung der Windkraft den Menschen beschert hat, sind unendlich! Seit einigen Jahren verwandeln wir Windenergie in Strom, und diesen wiederum in Fortbewegung. Das scheint inzwischen ja ganz gut zu klappen, und ist den Menschen wohl ein bisserl zu Kopfe gestiegen. Denn jetzt wollen sie Wind oder Sonne in Strom, den Strom in Wasserstoff, den Wasserstoff in Strom und den Strom in Fortbewegung umwandeln. Wir können ja das Spiel noch ein bisserl weiter treiben, und den Wasserstoff in noch was anderes umwandeln, da ließen sich sicher noch ein paar Forschungsmillionen locker machen.

Die Herstellung, Speicherung und der Transport von Wasserstoff sind eine extrem heikle und verlustreiche Angelegenheit, daran hat sich seit dem Desaster der Hindenburg nicht viel geändert. Es genügt ein kurzer Seitenblick auf andere Forschungs-Milliardengräber wie schneller Brüter, Fusionsreaktor und anderes, um zu hoffen, das die Regierung schnell die Wasserstoffbremse zieht. Die lauthals hinausposaunten Nachteile der heutigen Batterietechnologie sind für mich angesichts Millionen zufriedener E-Auto- und E-Rad-Nutzern nicht mehr stichhaltig. Eine Bauchentscheidung, wie sie der Gemeinderat von Zorneding getroffen hat, ist deshalb zu begrüßen, denn sowas in die überhitzte Immobilien, und Verkehrslage des Münchner Ostens hinzuklotzen, wäre verantwortungslos und im schlimmsten Fall bliebe der Gemeinde Zorneding eine dreieinhalb Hektar große Forschungsruine, wenn die nächste Regierung die Forschungsmittel streicht!

Reinhard Riederer, Grafing

© SZ vom 07.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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