Wasserburg:Verzweiflung und Peinlichkeit

Das Theater Wasserburg zeigt Drama wie Komödie

Am Theater Wasserburg ist in diesem Winter so einiges geboten, unter anderem zwei Premieren und eine Lesereihe. Die Schauspielproduktion "Glaube Liebe Hoffnung" zum Beispiel läuft noch bis einschließlich Sonntag, 10. Dezember. Nik Mayr hat sich als Regisseur mit dem Drama von Ödön von Horváth befasst. Die Hauptfigur "Elisabeth", die in ihrer Not wieder und wieder versucht, ihre Leiche zu verkaufen, wurde mit Clara Liepsch, Studentin der Münchner Theaterakademie August Everding, besetzt. Außerdem spielen Susan Hecker, Hilmar Henjes und Frank Piotraschke. Zu sehen ist das Stück noch am 1., 2., 3., 8., 9. und 10. Dezember. Beginn ist freitags und samstags um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.

Für die ganze Familie ist "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" im Programm. Mit diesem humorvollen und inhaltlich immer noch aktuellen Werk hat Michael Ende 1989 einen Literaturklassiker geschaffen: Zauberer Irrwitzer hat Stress. Das Ministerium der Äußeren Finsternis ist höchst unzufrieden mit ihm, weil er bislang nicht genügend böse Taten vollbracht hat und droht mit Pfändung. Außerdem hat er in Kater Maurizio einen Spion vom Hohen Rat der Tiere im Haus... Der Wunschpunsch wäre die Rettung! Regie führt Frank Piotraschke. Öffentlichen Vorstellungen sind am 2., 3., 9., 10., 16., 17., 24., 30. und 31. Dezember. Samstags ist um 15 Uhr Beginn, sonntags um 11 Uhr, außer an Heilig Abend, da wird um 16 Uhr gespielt.

Eine Komödie ergänzt das Winterprogramm im Theater Wasserburg: Theaterleiter Uwe Bertram inszeniert die "Black Comedy" von Peter Shaffer, zu deutsch die "Komödie im Dunkeln". Darin lässt der studierte Historiker, der eine Ehrendoktorwürde in Literatur erhielt, Menschen aufeinander prallen, die sich einiges zu sagen hätten, wenn es die Umstände gerade erlauben würden. Doch das Verwirrspiel mit Peinlichkeiten aller Art nimmt unaufhaltsam seinen Lauf... Premiere feiert die Komödie am Freitag, 15. Dezember, um 20 Uhr. Sie wird bis Ende Januar gespielt, im Detail: 16., 22., 25., 26., 29., 30. und 31. Dezember sowie 12., 13., 20., 21., 26. und 27 Januar. Beginn ist freitags und samstags um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.

Die diesjährige monatliche Lesereihe des Theaters hat Nik Mayr unter dem Titel "Kein schöner Mittwoch" als Ergänzung zur Spielzeit "Kein schöner Land" ins Leben gerufen und liest jedes Mal mit wechselnden Schauspielerkollegen. "Ungläubiges Staunen über das Christentum" von Navid Kermani ist das Buch für die nächste Lesung am Mittwoch, 20. Dezember, um 20 Uhr. Kermani, geboren 1967 in Siegen, habilitierter Orientalist und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, hat bislang unter anderem den Hannah-Arendt-Preis, den Kleist-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. In "Ungläubiges Staunen über das Christentum" wirft er Blicke auf die Religion, die Literaturkritiker Denis Scheck zusammenfassend so beurteilt: "Diese 40 Bildbeschreibungen eines Moslems zu Schlüsselwerken der christlichen Kunst sind das schönste Buch, das je auf einer deutschen Bestsellerliste stand."

Weitere Infos sowie Karten gibt es im unter www.theaterwasserburg.de. Die Abendkasse öffnet jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

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