Wahlen im Herbst:Grafinger Kandidaten-Duo

Wahlen im Herbst: Die beiden Abgeordneten Thomas Huber und Susanne Linhart wollen sich weiter in ihren Ämtern engagieren - und dürfen nun wieder antreten.

Die beiden Abgeordneten Thomas Huber und Susanne Linhart wollen sich weiter in ihren Ämtern engagieren - und dürfen nun wieder antreten.

(Foto: Christian Endt)

Der CSU-Kreisverband nominiert seinen Vorsitzenden Thomas Huber erneut für den Landtag. Susanne Linhart tritt wieder für den Bezirkstag an

Von Thorsten Rienth, Pliening

Alles andere wäre auch eine saubere Überraschung gewesen: Der CSU-Kreisverband schickt die beiden Amtsinhaber Thomas Huber und Susanne Linhart als Direktkandidaten in die Landtags- respektive Bezirkstagswahl. Im Plieninger Bürgerhaus nominierten die CSU-Delegierten Huber am Samstag mit 99,4 Prozent, was lediglich einer Gegenstimme entspricht (2013: 94,6 Prozent). Linhart wurde mit 94,3 Prozent gewählt, was exakt ihrem Ergebnis von vor fünf Jahren entspricht.

"Ich habe drei Chefs", startete Huber in seine Bewerbungsrede. "Den Herrgott, den Thomas Kreuzer als Vorsitzenden der Landtagsfraktion und zuhause meine Frau." Ansonsten sei er niemand anderem verpflichtet, als den Bürgern. Nach diesem Grundsatz habe er während seiner ersten Legislatur im Landtag gearbeitet und das wolle er auch zwischen 2018 und 2023 wieder so machen. "Ich will wieder Ihr Brückenbauer sein, das treibt mich jeden Tag an!", rief er den Delegierten zu.

Hubers Rückblende auf seine Tätigkeit im Landtag war freilich eine gänzlich positive: neue dezentrale Studienangebote in ländlichen Regionen, eine ausgeweitete staatliche Wohnraumförderung oder neue Wohnraumkonzepte für Senioren. Dazu umfangreichere Förderungen für Krippenplätze und offene Ganztagszüge in Grundschulen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, barrierefreier Ausbau von Bahnhöfen, ein schlüssiges Demografiekonzept oder neue digitale Gründerzentren. "Die ständige Kritik, der Freistaat tue zu wenig - da wird's mir doch echt schwindlig!" Er habe kein Problem mit ordentlicher Oppositionsarbeit, kritisierte Huber die Landtagsfraktionen von SPD, Grünen und Freien Wählern. "Aber es reicht nicht, ständig nur nach pauschalen Lösungen zu rufen - etwa beim Flächenverbrauch." Das sollten sie doch bitteschön denjenigen erklären, die vor Ort keine Arbeitsplätze bekämen, weil kein Baurecht zum Beispiel für Unternehmen geschaffen werden könne. "Man muss den Kommunen ja wohl genügend Freiraum geben, solche Flächen auch entwickeln zu können", rief Huber.

Nach ihm war seine Grafinger Stadtratskollegin Susanne Linhart an der Reihe. "Leider wird der Bezirk in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen", sagte sie. "Das ist schade - denn die Themen sind unglaublich wichtig!" Die Notwendigkeit für Hilfeleistungen, etwa für Menschen mit Behinderung, steige konstant an. "Da bietet der Bezirk mit allen Leistungserbringern Versorgungsstrukturen, um dem Einzelnen eine Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen." Gerade im sozialen Bereich habe sich in den vergangenen Jahren in Oberbayern viel getan. "Ich sehe, wie gut Menschen inzwischen geholfen wird - dafür will ich mich gerne in den nächsten Jahren weiter engagieren."

Zuvor hatte sich Landrat Robert Niedergesäß (CSU) mit einem Grußwort an die Delegierten gewandt. "Unserem Landkreis geht es gut", rief er. Das sei kein subjektives oder parteipolitisches Gefühl. "Schauen Sie sich doch einmal die Rankings an: Lebensqualität, Einkommen, Sicherheit oder Arbeitslosigkeit - da sind wir regelmäßig unter den Top-Plätzen." Freilich profitiere der Landkreis Ebersberg von der Sogkraft der Landeshauptstadt, aber das sei eben auch Ergebnis von erstklassigen politischen Entscheidungsträgern. Zu eben solchen gehörten Huber und Linhart.

Mit der Wahl von Huber und Linhart ist das Kandidatenquartett der Kreis-CSU für die Wahlen im Herbst komplett. Die Entscheidung der Zweitstimmenkandidaten liegt bei Landtags- und Bezirkstagswahlen beim jeweiligen Kreisvorstand. Für die Landtagswahl hatte das Gremium den Grafinger Kreishandwerksmeister Hans Schwaiger bestimmt, für den Bezirkstag die Kreisvorsitzende der Frauen-Union, Valentina Dahms aus Markt Schwaben.

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