Vortrag in Zorneding:Unverzagt in den Landtag

"Tickst Du noch richtig?" Fragen wie diese musste sich vor 200 Jahren - wie vordem der von Gott durch unendliches Leid geprüfte biblische Hiob - vielleicht auch der Zornedinger Posthalter, Wirt und Ökonom Anton Grandauer (1756-1832) gelegentlich von seiner Frau gefallen lassen. Denn obwohl er immer wieder von Kriegsschäden und Missernten gebeutelt wurde und schließlich durch einen Großbrand 1802 Haus und Hof verlor, pries Grandauer unverzagt seinen Gott. Was er dann unter schwerer Schuldenlast aus der Asche wieder neu erstehen ließ, ist heute in Zorneding als "Alte Posthalterei" zu sehen. Im Jahre 1819 wurde Grandauer - wegen seiner fortschrittlichen Landwirtschaft weit über die Heimat hinaus bekannt - in den ersten bayerischen Landtag gewählt, kämpfte dort unermüdlich für die Bauern und drängte auf eine christkatholische Lebensführung.

Diesem bemerkenswerten Mann ist nun ein Lichtbildervortrag gewidmet, den der Heimatkundekreis Zorneding gemeinsam mit dem Historischen Verein für den Landkreis Ebersberg am Mittwoch, 27. Februar, veranstaltet. Geladen sind gleich zwei Referenten: Vom wendungsreichen Leben und vielfältigen Wirken des Zornedingers erzählen aus der jugendfrischen Sicht einer 18-Jährigen die Vaterstettener Abiturientin Alexandra Schuster und aus der abwägenden Senioren-Perspektive der Pöringer Geschichtsforscher Peter Maicher. Schuster hat als Seminararbeit am Gymnasium Vaterstetten ein Porträt des Zornedinger Abgeordneten verfasst.

Die Veranstaltung, zu der alle historisch Interessierten eingeladen sind, findet im Gemeindesaal der evangelischen Christophoruskirche Zorneding, Lindenstraße 11, statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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