Vor der Baldhamer Realschule:Berufskunde auf Rädern

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Wie es sich in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten lässt, ließ sich von Realschülern im mit Technik vollgepackten Infotruck der Branche bestaunen. (Foto: Christian Endt)

Der Infotruck der Metall- und Elektro-Industrie bietet Jugendlichen einen Einblick in die Branche

Von Hoda Shoeir, Vaterstetten

Zwei Etagen voll gepackt mit Werkzeugen, Schaltflächen und Monitoren: Vor der Realschule in Baldham parkte am Dienstag ein ganz besonderer Lastwagen - der Infotruck der Metall- und Elektroindustrie. Mit dem Gefährt will der Berufsverband bei Schülerinnen und Schülern das Interesse für die Branche wecken. Der Truck-Stop in Baldham war der erste des Verbandes im Landkreis Ebersberg.

Im Jahr fährt der Infotruck 2000 Mal von Stadt zu Stadt, um an Messen, vor Unternehmen und Schulen, um die Berufswege im Metall- und Elektrohandwerk vorzustellen. Dazu gibt es im Inneren des Schulungsmobils einen großen interaktiven Bildschirm, Werkzeuge oder eine Programmierschaltfläche. "Die Vorstellung ist falsch, dass es in der Industrie verschmutzt und ölbeschmiert zugeht", sagt Marc Hilgenfeld, Geschäftsführer des zugehörigen Arbeitgeberverbandes. Berufe im Metall- und Elektrogewerbe verlangten mehr technisches Verständnis als Körperkraft.

Der Infotruck soll einen Einblick geben in das, was in der Branche alles möglich ist. Von dem 80 Quadratmeter großen Fahrzeug gibt es noch neun weitere, die seit 2014 in Deutschland unterwegs sind. Meistens halten sie vor Schulen. Eine Art mobiler Berufskundeunterricht, um über die Ausbildungswege in der Branche zu informieren.

Vor allem junge Mädchen will man mit dem Infotruck erreichen: "Frauen sind absolut unterrepräsentiert, nicht einmal zehn Prozent sind vertreten", bedauert Hilgenfeld. Ihnen typische Männerberufe näherzubringen, sei das Ziel. Mädchen seien aber nicht die einzigen, die eine Ausbildung im Metall- und Elektrogewerbe scheuten. Häufig würden Realschüler im Anschluss eine Fachoberschule (FOS) besuchen. Auch hier möchte das Projekt für Aufklärung sorgen und Alternativen aufzeigen. Die "Berufsausbildung Plus" etwa sei eine Möglichkeit, auch während der Ausbildung die Hochschulreife abzulegen. Angebote für duale Studiengänge finden sich darüber hinaus auf den Flyern, die nach der Präsentation an die Realschüler verteilt wurden.

Die Jugendlichen, die beim Ausprobieren im Infomobil auf den Geschmack gekommen sind, haben nun außerdem einen Kontakt, um sich um eine Praktikumsstelle zu bewerben.

© SZ vom 17.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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