Volkstheater:Tröstlicher Humor

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Team von Schloss Zinneberg spielt erneut "Brandner Kaspar"

"Bestes Volkstheater" schrieb die Presse bei der Premiere 2015 - und so ist es geblieben. Mehr als 4000 Menschen haben den "Brandner Kaspar" auf Schloss Zinneberg schon gesehen, doch offensichtlich bekommen sie nicht genug: "Manche haben die Inszenierung von Schwester Christophora Eckl frei nach Kurt Wilhelm schon drei oder vier Mal gesehen", heißt es aus Zinneberg. Aufgrund vieler Nachfragen führt das Team der Jugendhilfeeinrichtung das Stück nun erneut auf.

Über Franz von Kobell (1803 bis 1882), den Autor des legendären Stückes, ist wohl nicht allzu bekannt, dass er auch Forscher war. Das Mineral Kobellit ist nach ihm benannt, mit einem Kollegen erfand er die Camera obscura, dank derer das erste Foto der Frauenkirche entstand. Auch so manche Reise nach Griechenland im Auftrag des Königs gehörten zum Programm des Wissenschaftlers. Weitblick und Verbundenheit mit der Tradition, so könnte das Lebensmotto Kobells gelautet haben.

Diese Haltung nämlich spricht auch aus seinem "Brandner Kaspar": Im Mittelpunkt steht ein Jagdgehilfe, der den Tod bei "Kerschgeist und Karteln bscheißt". Fast zu spät merkt er, dass er sich letztlich selbst um das Paradies betrügt. Dieses Stück ist alles andere als krachledernes, stumpfsinniges "Mir-san-mia-Gehabe". Vielmehr atmet es Weite und feinen, tiefsinnigen Humor, der sogar zu trösten vermag - vorausgesetzt, es wird so gespielt, wie es sich die 30 mitwirkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schloss Zinneberg vorgenommen haben.

Die Spieltermine sind: Freitag bis Montag, 16./17./19. November jeweils um 19.30 Uhr und 18. November um 17 Uhr. Karten gibt es am Empfang von Zinneberg, unter der Nummer (08093) 90 87 11 oder per Mail an emfpang@schloss-zinneberg.de.

© SZ vom 02.11.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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