In der Ebersberger Volkshochschule kümmert man sich jetzt ganz besonders um Männer. "Wir haben eine Auswahl an Kursen zusammengestellt, die Sie als Mann besonders interessieren könnten", heißt es auf der Internetseite. Der Mann kann ein Didgeridoo bauen, den Kurs "Fleisch richtig zubereiten" belegen oder "zu Hause Bier brauen". Das Angebot ist breit gefächert, "Überleben in der Wildnis" gäbe es auch, so richtig handfest mit Tipps für den echten Kerl eben. Hereinspaziert, Männer! Oder vielleicht doch lieber etwas fürs Gemüt in "Ukulele - die kleine hawaiianische Gitarre"?
Bei der Volkshochschule hat man es bestimmt nur gut gemeint mit dem männlichen Geschlecht. Vielleicht wollte man nun einmal gezielt eben diese Hälfte der Bevölkerung ansprechen, wo doch gerade alle so viel über Frauen reden und über Quote, Paygap und Sexismus generell. Vielleicht wollte man auch einfach neues Klientel erreichen und eine Alternative bieten, jetzt wo doch noch so viele Leute mit guten Neujahrsvorsätzen in die Fitnessstudios spurten? Dumm nur, dass die VHS damit tief in die Klischeekiste greift.
Aber wenn man schon mal dabei ist, kann man Männer ja auch unterrichten in den Fertigkeiten, die wirklich zählen. Zum Beispiel in: "So geht Mansplaining richtig - Wie Sie einer Frau herablassend Dinge erklären, von denen Sie gar keine Ahnung haben." Oder wie wäre es mit: "Das Alphatier im Meeting - mit diesen Sprüchen treten Sie als überzeugende Führungskraft auf." Hübsch wäre doch auch: "Multitasking - so klappt es auch bei Ihnen." Gut, ob die VHS tatsächlich solche Kurse ins Programm aufnehmen will, ist nicht bekannt, aber passen würde es doch.