Verkehrsprojekt bei Vaterstetten:Freie Wähler kritisieren Bezirksregierung

Der Anfang der Woche erlassene Planfeststellungsbeschluss für die Umfahrung Weißenfeld-Parsdorf wird von den Freien Wählern in der Großgemeinde scharf kritisiert. In einer am Donnerstag verschickten Pressemeldung wird die Entscheidung der Regierung von Oberbayern unter anderem als "unverantwortlich" und "menschenverachtend" bezeichnet, die Bezirksregierung berücksichtige in ihrer Entscheidung "das Gartenzaundenken einiger Dörfer". Es geht darum, dass einige Einwendungen als "nicht relevant" bewertet wurden. Konkret geht es um eine auch vom früheren Vaterstettener Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) stets geforderte Umplanung der Umgehung. Die nun gebilligte Planung sieht eine weite Schleife im Norden, Osten und Süden von Weißenfeld sowie eine andere nördlich von Parsdorf vor. Die Freien Wähler hatten stets für eine weniger weiträumige Trasse plädiert. Das Argument, diese entfalte nicht die gleiche Verkehrsentlastung, wurde damit gekontert, dass in der entsprechenden Untersuchung der Umbau des Autobahnkreuzes mit Verlegung der Kreisstraße EBE 4 und der Neubau der B471 nicht berücksichtigt war. Scharfe Kritik gibt es auch an der Einschätzung der Bezirksregierung, dass die Entlastung durch die neue Straße in den Dörfern höher zu bewerten sei, als die Mehrbelastung in der Kerngemeinde. Hintergrund ist die Befürchtung, dass mit der Umfahrung eine Abkürzung zwischen B 304 und A 94 entstünde, die besonders vom Lastwagenverkehr gerne angenommen würde. Davon sei eine viel größere Zahl von Anwohnern betroffen, so die Freien Wähler, aber dies werde von der Regierung ignoriert. Eine Klage könne man sich angesichts der Erfolgsaussichten wohl sparen, aber "es wäre an der Zeit, dass diese Mehrheit auf die Barrikaden geht".

© SZ vom 24.07.2020 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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