Verkehr:Aber sicher doch

Der Verkehrsausschuss des Kreistages bewilligt Zuschüsse für Querungshilfen in Pliening und Steinhöring - und gibt sogar noch ein Stück Radweg aus

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Steinhöring EBE 20 wg. Querungshilfe

An der Kreuzung von Kreisstraße mit dem Bachkramerweg zum Sportplatz sollen Fußgänger und Radler sicherer unterwegs sein. Der Verkehrsausschuss des Kreistages bewilligte nun Fördergeld für eine Verkehrsinsel und einen Radweg.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Sport steht ja im Verdacht gesund zu sein, in Steinhöring wird er jetzt noch gesünder. Denn wer sich dort zum Sportgelände begibt, muss bald nicht mehr fürchten, unterwegs überfahren zu werden. Der Verkehrsausschuss des Kreistages bewilligte nun einen Zuschuss an die Gemeinde Steinhöring, damit kann an der Kreisstraße 20 eine Verkehrsinsel gebaut werden. Radeln soll an der Stelle ebenfalls sicherer werden, der Landkreis wird den Ausbau des bisherigen Geh- zu einem Geh- und Radweg bezahlen. Auch die Ottersberger kommen bald sicherer über ihre Kreisstraße, der Ausschuss bewilligte auch für den südlichsten Plieninger Ortsteil Geld für eine Querungshilfe.

Beide Gemeinden profitieren von den kürzlich erhöhten Fördersätzen des Landkreises, die Maßnahme in Steinhöring war sogar der Grund, warum die Unterstützung angehoben wurde. Der Umbau der EBE 20 soll insgesamt rund 200 000 Euro kosten, weil diese dazu nördlich der Kreuzung Bachkramerweg verschwenkt werden muss, ansonsten hätte die Verkehrsinsel keinen Platz. In den vergangenen Jahren hatte der Landkreis den Gemeinden einen festen Satz pro Querungshilfe an seinen Straßen bezahlt, dies sei allerdings für Fälle wie in Steinhöring zu wenig, befanden die Kreisräte im Juli. Beschlossen wurde eine höhere aber gestaffelte Förderung, je teurer die Maßnahme, desto niedriger der prozentuale Anteil des Landkreises, maximal gibt es 100 000 Euro (s. Kasten).

Nun kamen die neuen Fördersätze das erste Mal zur Anwendung, was Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in der Sitzung ausdrücklich begrüßte: "Wir haben ein gesteigertes Interesse daran, dass Fußgänger sicher über unsere Straßen kommen". Dass dies in Steinhöring an der Kreuzung Bachkramerweg bislang nicht unbedingt der Fall ist, hatte die für Verkehrssicherheit zuständige Abteilung des Landratsamtes erst Anfang September bestätigt. Demnach ist der Weg zum Sportplatz zwar "kein Unfallschwerpunkt, es haben sich hier jedoch schon mehrere, teils schwere Unfälle ereignet". Aufgrund des regen Verkehrs sowohl von Autos auf der EBE 20 wie von Fußgängern und Radlern vom und zum Sportplatz stellt "die Querung der Kreisstraße bei diesem Weg die mit Abstand größte Gefahrenquelle dar". Entschärfen ließe sich diese nur durch eine Verkehrsinsel. Zebrastreifen oder Ampeln sind an der Stelle unzulässig und würden nach Meinung der Experten ohnehin dort wenig nützen.

Durch die dafür nötige Verlegung der Kreisstraße nach Osten entsteht auf der Westseite Platz für einen Ausbau des dortigen Gehweges. Die Verwaltung schlug vor, diesen auf zweieinhalb Meter zu verbreitern, dann könnte ein Radstreifen eingerichtet werden, erklärte Johannes Dirscherl vom Landratsamt. Das rund 40 Meter lange Stück wäre eine Verbindung zum bereits an der Kreisstraße bestehenden Radweg, die Kosten betragen nach ersten Schätzungen 42 600 Euro. Der Landkreiszuschuss für die übrigen Arbeiten an der Stelle ergeben sich aus den neuen Förderrichtlinien, demnach wären es rund 66 000 Euro.

Angesichts dieser Summen stellte Ilke Ackstaller (Grüne) die Frage, "ob es wirklich eine so teure Querungshilfe sein muss". Dass diese an sich nötig sei, sehe sie zwar auch, aber man solle doch prüfen, ob es nicht billiger geht. Dies habe das Straßenbauamt getan, so Dirscherl, "wenn es sinnvoll sein soll, dann nur mit Verlegung der Straße". Steinhörings Bürgermeister Alois Hofstetter (CSU), der als Gast in der Sitzung war, wäre eine günstigere Variante auch lieber gewesen, wie er erklärte. Schließlich zahle die Gemeinde den größeren Teil der Maßnahme, "da haben wir Interesse, dass es möglichst billig wird".

Deutlich günstiger als der Umbau in Steinhöring dürfte das zweite Vorhaben werden, für das der Ausschuss Fördermittel bewilligte. Nach Angaben aus dem Plieninger Rathaus werde die Querungshilfe an der südlichen Ortsausfahrt von Ottersberg genau 98 311,31 Euro kosten. Davon wird der Landkreis 39 325 Euro zuzahlen. Auch hier hatten Verkehrsexperten vom Landratsamt, der Polizei und des Straßenbauamtes bestätigt, dass ein Fußgängerüberweg an der Kreisstraße EBE 2 Richtung Poing nützlich sei. Dort seien viele Schüler unterwegs, außerdem liegt eine Bushaltestelle an der Kreisstraße, die mit Querungshilfe sicherer zu erreichen sei. Die Bewohner von Ottersberg sind schon länger dieser Auffassung, "seit mehr als 20 Jahren" forderten sie bereits mehr Verkehrssicherheit an der Stelle, schreibt Plienings Bürgermeister Roland Frick (CSU) in seinem Förderantrag an den Landkreis.

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