Veranstaltung am Buß- und Bettag in Kirchseeon:Sehnsucht nach Frieden

Veranstaltung am Buß- und Bettag in Kirchseeon: Seit vielen Jahren findet das Friedensgebet am Buß- und Bettag in Kirchseeon statt. Corona-bedingt ist diesmal einiges anders, auch die Reihen sind deshalb leerer.

Seit vielen Jahren findet das Friedensgebet am Buß- und Bettag in Kirchseeon statt. Corona-bedingt ist diesmal einiges anders, auch die Reihen sind deshalb leerer.

(Foto: Christian Endt)

Interkonfessionelle Zusammenkunft in Corona-Zeiten

Von Luisa Terkowsky, Kirchseeon

Frieden, danach sehnt sich doch jeder, und das vor allem in Corona-Zeiten. "Diese Sehnsucht nach Frieden hat uns heute alle hergeleitet", sagt die Pastorin Claudia Steuerer-Wünsche in der evangelischen Johanneskirche in Kirchseeon, in der auch 2020 am Buß- und Bettag das interkonfessionelle Friedensgebet stattfindet. Diesmal hat Initiator Wilfried Seidelmann Vertreter der Weltreligionen zusammengerufen, um für "Beistand in der Corona-Pandemie zu beten". "Diese Existenzbedrohung hat uns die Endlichkeit deutlich vor Augen geführt", so Seidelmann. Deswegen seien "gegenseitige Hilfe, Wohlwollen und Toleranz" nun umso wichtiger.

So interreligiös wie in den vergangenen Jahren ist das Friedensgebet allerdings diesmal nicht, da die Vertreter der Weltreligionen Buddhismus, Judentum und Islam kurzfristig absagen mussten, nur teilweise ist Corona dafür der Grund. Und so reduziert sich die Anzahl der Kirchenbesucher auf etwas mehr als 20 Personen. "Das ist natürlich sehr schade, die letzten Jahre war die Kirche immer sehr voll", berichtet Seidelmann. Andererseits ist diese Minimierung der Zahl der Kirchengäste wohl passend für die Zeiten im Teil-Lockdown, in dem Gottesdienste - als ein solcher gilt das Friedensgebet - zu den wenigen öffentlichen Veranstaltungen zählen, die überhaupt noch erlaubt sind, natürlich mit Hygienemaßnahmen, Maskenpflicht und Abstandsregelungen. Eine Kirchenbesucherin versichert danach, kein mulmiges Gefühl gehabt zu haben. Sie besuche die Veranstaltung nun schon seit Jahren mit großem Gefallen an der interreligiösen Zusammenkunft und sei auch dieses Mal begeistert.

Auch das Programm musste dieses Jahr von den sonst eineinhalb Stunden auf etwa 50 Minuten gekürzt werden. Auf gewisse Weise sind die Weltreligionen, deren Vertreter es diesmal nicht nach Kirchseeon geschafft haben, dennoch dabei: So liest Stephan Seidelmann eine von Alfred Daum, Vertreter der jüdischen Gemeinde München, ausgewählte Bibel-Geschichte vor, und es gibt eine buddhistische Meditation zum Thema Frieden. Fast schon eine vorfreudige Weihnachtsstimmung kommt auf, als bei gedimmtem Licht jeder mit eigener Kerze in einem kurzen Moment der Stille seinen persönlichen Frieden spüren oder anstreben darf. Mit Orgel und Querflöte wird die Zusammenkunft musikalisch umrahmt, unter anderem erklingt der Gospel-Song "We shall overcome", der in der schwierigen Corona-Zeit zuversichtlich in die Zukunft weist.

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