Volksfeste warten ja gerne mit Neuerungen auf, um dem Publikum Abwechslung bieten zu können und auch in der Großgemeinde gibt es im kommenden Jahr eine solche: einen neuen Festwirt. Wer das sein wird, ist noch nicht klar, um so klarer scheint indes, dass es mit dem bisherigen – dem Familienunternehmen Fahrenschon aus Rosenheim – gewisse Unstimmigkeiten gegeben hat.
Am Donnerstag gab die Gemeinde in einer Pressemitteilung bekannt, „dass der Vertrag mit dem bisherigen Volksfestwirt, der Familie Fahrenschon aus Rosenheim, gekündigt wurde“. Diese Entscheidung, so heißt es dort weiter, „wurde nach eingehender Prüfung und intensiven Gesprächen getroffen“. Über die Gründe ist indes nicht viel zu erfahren, Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), lässt sich aber mit den Worten zitieren: „Es ist bedauerlich, dass wir diesen Weg gehen müssen, jedoch haben beide Seiten beschlossen, getrennte Wege zu gehen.“
Man wolle „eine schöne Veranstaltung bieten“, heißt es aus dem Rathaus – das lässt tief blicken
Deutlich wird allerdings, dass man im Rathaus ganz offensichtlich nicht mehr zufrieden war mit der Leistung des bisherigen Festwirtes. So heißt es in der Pressemitteilung nämlich weiter, man suche bereits „eine geeignete Nachfolge für die Bewirtung des Volksfestes“, mit dem Ziel: „weiterhin eine schöne Veranstaltung für alle Generationen zu bieten, die die Traditionen und den Gemeinschaftssinn in unserer Gemeinde widerspiegelt“. Was nichts anderes bedeutet, als dass man im Rathaus eben dies den Fahrenschons nicht – oder nicht mehr – zugetraut hat.
Auch auf Nachfrage wird der Bürgermeister nicht viel konkreter. Es habe nicht den einen Grund gegeben, warum die Gemeinde den Vertrag mit den Fahrenschons nicht verlängert habe, sagt Spitzauer, „wir wollten einfach mal etwas Neues“. Warum das Alte nicht mehr gut genug war, dazu will der Rathauschef wiederum nicht ins Detail gehen, er betont aber: „Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen.“ Wie schon in der Pressemitteilung dankt er der Familie Fahrenschon für die langjährige Zusammenarbeit.
Die Gemeinde wird das Fest nicht selbst betreiben – denn das ging schon einmal schief
Wer das Volksfest nun übernimmt, soll „voraussichtlich im Herbst“ feststehen, der Bürgermeister bestätigt, dass die Gemeinde bereits „mit mehr als einem Bewerber“ für den Posten des Festwirtes im Gespräch sei. Als sicher bezeichnet Spitzauer auch, dass die Gemeinde nicht selbst das Volksfest betreiben wird. Das hat es in Vaterstetten nämlich auch schon einmal – und nur einmal – gegeben: Im Jahr 2015 übernahm die Gemeinde selbst das Spektakel und erlebte einen Reinfall.
Daraufhin beschloss man, das Fest künftig wieder von jemandem ausrichten zu lassen, der sich mit sowas auskennt, und kam auf den Rosenheimer Festwirt Christian Fahrenschon. Dessen Betrieb hat mittlerweile die nächste Generation übernommen, möglicherweise hat diese keinen so guten Draht mehr ins Vaterstettener Rathaus. Die Firma Fahrenschon war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.