Kleine Ursache, große Wirkung: So beschreibt die Poinger Polizei, was sich am Freitag im Vaterstettener Ortsteil Weißenfeld ereignet hat. Ein Landwirt fuhr dort mit seinem Traktor, samt angehängtem Kreiselschwader, auf der Vaterstettener Straße in Richtung Weißenfeld. Kurz vor der Einmündung zur Feldkirchener Straße blieb der Landwirt mit dem Schwadertuch an einer dort gespannten Telefonleitung der Telekom hängen. Einer der Masten brach und drohte auf die Fahrbahn zu stürzen.
Nachdem die Feuerwehren Weißenfeld und Vaterstetten eine Vollsperrung eingerichtet hatten, begannen die Arbeiten an Mast und Leitung. Der Betreiber der Leitung, die Deutsche Telekom AG, gab laut Polizei telefonisch die Auskunft, dass bis zum Montag kein Mitarbeiter vorbei kommen würde und die Leitung gekappt werden sollte.
"Dass hierdurch ein massiver Verdienstausfall eines Weißenfelder Hotels zu befürchten wäre, wurde durch die Telekom offenbar nicht bedacht", so die Anmerkung der Poinger Polizei. Nach Absprache zwischen Polizei und Feuerwehr wurde stattdessen eine provisorische Kabelbrücke auf der Fahrbahn montiert.
Nachdem das Provisorium durch die Straßenmeisterei begutachtet worden war, konnte die Vollsperrung nach etwa vier Stunden wieder aufgehoben werden. Gegen den unglücklichen Landwirt musste die Polizei von Amts wegen ein Strafverfahren einleiten, da der Gesetzgeber das "Stören einer Telekommunikationsleitung" auch bei Fahrlässigkeit unter Strafe stellt.