Tatort-Dreharbeiten in Vaterstetten:Morden unter Königinnen

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Tatort Hotelzimmer: Geschah hier ein Mord? Regisseur Rudi Gaul gibt den Kommissaren Batic und Leitmayr letzte Anweisungen für eine Szene des neuesten Münchner Tatorts (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Sexismus in der heilen Welt der Produktköniginnen, emotionale Demütigungen und eine brachiale Mordwaffe: Derzeit wird in Neufarn ein Tatort gedreht, der keine Abstecher in Abgründe scheut.

Von Franziska Langhammer, Vaterstetten

Der Nemek, der ist wieder an allem Schuld. Der hat die ganze Szene versaut, und jetzt muss nochmal gedreht werden. Der Nemek, mit k am Schluss, wer denn sonst? Da ist sich sein Schauspieler-Kollege, der Udo Wachtveitl, ganz sicher. Groß und sehr präsent steht er plötzlich in der Tür zum Hotelzimmer, in dem gerade eine der letzten Szenen zum Tatort "Königinnen" gedreht wird. "Hat's denn wieder nicht geklappt?", ruft er, gedämpft empört. Tatsächlich ist es aber ein Fleck an der Wand, der kaschiert werden muss, oder auch das ganze Arrangement aus schwarz-weiß kariertem Sessel und roter Stehlampe, das den Regisseur Rudi Gaul unzufrieden lässt. "Ich weiß nicht, das ist nicht wirklich überzeugend", murmelt dieser mit einem Blick auf den kleinen Monitor, der im Flur positioniert wurde. Gaul springt noch einmal auf und läuft in den Raum, in dem mutmaßlich ein Mord stattgefunden hat - und der hier kurz vor der Aufklärung steht.

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1998 ermitteln die berühmten Tatort-Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr auf der Kreismülldeponie in Ebersberg. Das Opfer eines Verbrechens wird hier zwischen Müllbergen gefunden. 24 Jahre später ist der Drehort kaum wiederzuerkennen.

Von Sina-Maria Schweikle

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