Vaterstetten:Sommerliche Klänge

Vat VHS Musikschule Sommerkonzert

Ben Thiele spielt das Stück "Nogard und der Ritter" beim diesjährigen Sommerkonzert der Vaterstettener Musikschule im GSD-Saal.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Vaterstettens Musikschule geht mit einem Konzert in die Ferien

Von Carolin Schneider, Vaterstetten

"Geht noch eins?" ruft ein Mitglied der Open Door Band ins Publikum. Das Publikum beantwortet diese Frage mit lang anhaltendem Applaus. Die Musiker, die das letzte Stück des Abends spielen, lassen sich nicht lange bitten und legen noch einmal los. Neben den Mitgliedern der Band, drei E-Gitarristen und einem Schlagzeuger, stehen auch vier Saxophon-Spieler auf der Bühne. Die Gruppe spielt schwingenden Jazz, dabei stehen sie locker auf der Bühne und wippen mit ihren Füßen zum Takt. Beim letzten Lied bekommt jeder Spieler ein Solo. Dazu tritt der jeweilige Musiker wie etwa in einer Bar in New Orleans hervor und gibt alles. Die Zuhörer belohnen das mit Beifall nach jedem Solo.

Mit Musik, die nach Sommer und guter Laune klingt, endet das Sommerkonzert, zu dem die Musikschule Vaterstetten in den Festsaal des Seniorenwohnparks geladen hatte. "Die Stücke, die wir spielen, sind die Früchte des vergangenen Schuljahres", erklärt Günter Ebel, Leiter der Musikschule, in seinen Anfangsworten. Die Musik des Abends reiche von modernen Unterhaltungsliedern bis hin zu ernsten Stücken aus vergangenen Jahrhunderten.

Die Klavierschülerinnen Anja Feigl und Sarah Haiber begeistern mit einem vierhändigen Allegro von Franz Schubert. Ihre Hände fliegen nur so über die Tasten, sie spielen mal laut, mal leise, schnell, dann wieder langsam. So zeigen sie in nur einem Stück, was aus ihrem Instrument alles herauszuholen ist. Die beiden haben bereits mehrmals den Wettbewerb "Jugend musiziert" gewonnen.

Zu verdanken haben sie das neben ihrem offensichtlichen Talent und vielen Übungsstunden ihrer Lehrerin Martina Hussmann. Sie hat schon viele Preisträger unterrichtet. Die Klavierlehrerin wird gemeinsam mit ihren Kollegen Silvia Schmidbaur, Thomas Hüther und Jimi Kelz während des Konzertes aufgrund ihrer langen Tätigkeit in der Musikschule geehrt.

Mit einem ganz unterschiedlichen Programm wartet das Blechbläser-Ensemble auf: Zuerst spielen sie "Nessun Dorma" von Giacomo Puccini. Die Arie aus der Oper "Turandot" klingt feierlich - und wird genauso von den acht Bläsern auch vorgetragen. Als die Solotrompete hell und klar einsetzt, bekommt man als Zuhörer Gänsehaut, im positiven Sinne. Danach ändert das Ensemble die Richtung und bringt das Publikum mit "Mein kleiner grüner Kaktus" zum Klatschen.

Neben weiteren Gruppen - darunter die "Zauberflöten", das Querflöten-Ensemble, das Schlagzeugquartett sowie das Percussion-Ensemble - gibt es auch Schüler, die alleine auf der Bühne stehen und ihr Können als Solisten unter Beweis stellen. Darunter ist Ben Thiele, der am Schlagzeug das Stück "Nogard und der Ritter" von Eckhard Kopetzki spielt. Er spielt mal laut, mal leise und zeigt damit, dass das Schlagzeug nicht immer mit lautem Trommeln gleichzusetzen ist. Durch den flotten Takt, den Ben Thiele vorgibt, kann das Publikum sich tatsächlich einen Kampf zwischen Rittern vorstellen.

Auch Sebastian Dehmel betritt alleine die Bühne. Er hat ein kariertes Hemd, Jeans und braune Stiefeletten an. Die Blicke kaum auf den Noten, sondern hauptsächlich auf seiner Gitarre, spielt er "Prélude No. 1" von Heitor Villa-Lobos. Er beweist großes Talent, denn seine Finger finden ganz schnell die einzelnen Saiten. Die Melodie klingt melancholisch. Es scheint, als säße Sebastian Dehmel als Cowboy mitten in der Prärie - ganz alleine.

Allein ist er jedoch keineswegs. Als der letzte Ton seines Stücks verklungen ist, machen die Zuhörer im Saal wieder auf sich aufmerksam: Sie belohnen ihn mit tosendem Applaus, genauso wie alle anderen Musiker.

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