Sozialausschuss Vaterstetten:Kitaplätze sollen zentral verwaltet werden

Eltern betreuen Kinder in Kita

In welchen Kitas es freie Plätze gibt, soll in Vaterstetten künftig zentral erfasst werden.

(Foto: dpa)

Vaterstetten will die Platzvergabe in den Kitas verbessern. Künftig sollen Eltern schneller sehen können, wo es noch Kapazitäten gibt. Teure Software will man dafür aber nicht anschaffen.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

In der Großgemeinde soll es einen besseren Überblick über freie Kitaplätze geben. Dies war nun die einhellige Meinung im Familien- und Sozialausschuss. Geplant ist zunächst, dass die Verwaltung verfügbare Betreuungsplätze zentral erfasst, um Eltern bei Nachfrage Auskunft darüber erteilen zu können. Wie dieser neue Service für die Eltern aber im Detail aussehen wird und wann er verfügbar ist, steht noch nicht fest.

Angestoßen hatte dies die CSU-Fraktion mit ihrem Antrag, die Gemeinde möge "eine zentrale Datenbank für Kindertagesplätze einrichten, so dass die Belegung monatlich aktualisiert werden kann." Christl Mitterer begründete den Antrag ihrer Fraktion im Ausschuss mit der hohen Einwohnerfluktuation in Vaterstetten: "Dadurch wird vielleicht oft kurzfristig ein Platz frei", andererseits suchten neu zuziehende Eltern oft kurzfristig einen Kitaplatz. Wo es einen solchen gibt, könnten die Eltern auf einen Blick sehen, wenn die Träger der Betreuungseinrichtungen die frei werdenden Plätze melden würden.

Dem Vorschlag stimmen alle zu; die Umsetzung wird diskutiert

Grundsätzlich gab es für die Idee viel Zustimmung: "Ein guter Plan, wenn die Platzvergabe dadurch praktischer ist", befand etwa Axel Weingärtner (Grüne), Renate Will (FDP) meinte, ein solches Register "ist längst überfällig" und diene "der Transparenz und der Gerechtigkeit". Auch für Cordula Koch (SPD) ist eine zentrale Sammlung der freien Plätze "sehr sinnvoll". Über die Details eines Kita-Registers gab es allerdings einigen Diskussionsbedarf. "Die Datenbank ist sicher kein Problem", sagte Jo Neunert (SPD), "aber man muss die Abläufe und die Verantwortung klären."

Etwa wer welche Informationen einpflegt und wer Zugriff darauf erhält. Gerade bei personenbezogenen Daten, wie etwa die Namen der Familien auf der Warteliste, sei Sensibilität gefragt. Weingärtner stellte die Frage, ob man mit den Trägern der Kitas schon Vorgespräche geführt habe: "Ich kenne den Arbeitsalltag dort, da bleibt nicht viel Zeit, auch noch Daten einzupflegen." Ebenfalls unklar seien auch die Kosten für ein solches System, ein Punkt, den auch Manfred Schmidt (FBU/AfD) bemängelte: "Ohne die finanziellen Folgen zu kennen, kann man dem nicht zustimmen."

Die Kosten sind abhängig von der Leistung des Programms

Die Kosten habe man "bewusst nicht eingetragen", sagte Georg Kast, der Referent des Bürgermeisters, weil man ja noch nicht wisse, was die Datenbank alles können muss. Hier gebe es durchaus zahlreiche Möglichkeiten, erklärte Elfriede Schenker vom Sachgebiet Soziales und Bildung, etwa "ein reines Infosystem", wie es etwa in Rosenheim und Mühldorf bereits existiere. Aber auch ein komplexeres System ist vorstellbar, mit dem man den künftigen Bedarf an Betreuungsplätzen besser planen könne.

"Es geht doch nur um eine zentrale Meldestelle, wo Eltern nachfragen können, ob etwas frei ist", sagte Edith Fuchs (CSU). Doch genau dies sei eben nicht Inhalt des Antrages, meinte Neunert, "wenn wir dem zustimmen, stimmen wir für eine Datenbank", aber ohne zu wissen, wie diese am Ende aussehen werde. Auch Weingärtner bezweifelte, dass, um das Anliegen der CSU-Fraktion umzusetzen, gleich eine neue Software beschafft werden müsse: "So wie ich das sehe, reicht es doch, wenn die Verwaltung einmal im Monat bei den Trägern nachfragt und dann veröffentlicht, wo etwas frei ist."

Damit wäre der Forderung des Antrages nach einem aktuellen Überblick über die freien Kitaplätze nachgekommen, meinte Fuchs und erklärte, den Antrag bis auf weiteres zurückzuziehen. Allerdings solle die Verwaltung baldmöglichst vorstellen, wie man einen solchen Überblick ermöglichen könne. Seitens der Verwaltung sieht man darin keine großen Probleme. "Wir werden wir sicher keine Datenbank für 20 000 bis 30 000 Euro brauchen", erklärte Kast, "das schaffen wir mit einer Excel-Tabelle und einem Telefon."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: