Vaterstetten:IHK mahnt zu Mäßigung bei Gewerbesteuer

"Kommunen müssen bei den Gewerbesteuern Augenmaß bewahren", fordert Sonja Ziegltrum-Teubner. Für die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses und Chefin der Bayerischen Blumenzentrale in Parsdorf sind weitere Erhöhungen der Hebesätze nicht angebracht.

Insgesamt nahmen die 21 Kommunen 2016 fast 62 Millionen Euro ein, ein Plus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon, so betont Ziegltrum-Teubner, entfielen 36,3 Prozent auf die Gewerbesteuer. Und der Anteil wächst durch die Erhöhung der Hebesätze. Laut den Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik war das im vergangenen Jahr in acht von 21 Gemeinden der Fall. Wie die Parsdorfer Unternehmerin betont, hat der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis allein 2016 um zehn Punkte zugenommen, in zwei Gemeinden sogar um 40 beziehungsweise 50 Punkte. Seit 2006 beträgt die Steigerung 19 Punkte. Spitzenreiter blieb 2016 Pliening mit 380 Punkten, gefolgt von Ebersberg mit 360 und Egmating mit 350 Punkten. Diese Werte mal 3,5 Cent ergeben die Gewerbesteuer pro 100 Euro Gewinn. Wobei, so kritisiert Ziegltrum-Teubner, nicht nur der reine Gewinn als Bemessungsgrundlage dient, sondern auch Kosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten hinzugerechnet werden. Am niedrigsten war der Hebesatz übrigens in Glonn, Moosach und Emmering mit 300 Punkten. Der aktuelle Durchschnittswert von 326 Punkten befindet aber noch unter dem Niveau in Oberbayern mit 333 Punkten und Bayern mit 338 Punkten sowie deutlich unter dem bundesweiten Durchschnittswert, der 2015 bei 397 Punkten lag. "Diesen Standortvorteil dürfen unsere Kommunen nicht leichtfertig weiter aufs Spiel setzen", erklärt Ziegltrum-Teubner.

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