Vaterstetten:Hoch zu Ross

Die Voltigierer Gregor Klehe und Jannik Liersch nehmen im Sommer an der WM teil

Den meisten Leuten dürfte bereits ein Handstand unter Idealbedingungen gewisse Schwierigkeiten bereiten. Beim Voltigieren haben die Sportler dabei als erschwerenden Faktor noch ein galoppierendes Pferd unter sich. Gregor Klehe und Jannik Liersch vom Voltigierverein Ingelsberg kennen die akrobatischen Kunststücke auf dem Pferderücken nur zu gut.

Der 15-jährige Jannik betreibt den Sport "seit fünf oder sechs Jahren" und konnte bei den deutschen Meisterschaften den dritten Platz ergattern. Der ein Jahr ältere Gregor, der seit sieben Jahren voltigiert, ging als Erstplatzierter aus der Meisterschaft hervor - nächste Station: Weltmeisterschaft im Sommer.

SZ Talentiade Voltigierjungs Ingelsberg

Körperspannung ist die Grundvoraussetzung für das gelungene Voltigieren: Der 16-jährige Gregor Klehe vollführt akrobatische Übungen lieber auf einem Pferd.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Dass Reiten ein Mädchensport sei, müssen sich die jungen Sportler kaum anhören. Die Bewunderung der akrobatischen Leistung überwiegt meist auch bei den Mitschülerinnen und Mitschülern in der Schule. Dennoch sind beide über Frauen in ihrer Familie zu ihrem Hobby gekommen: In Gregors Fall war es seine Mutter, die den Sohn mit der Pferdebegeisterung angesteckt hat - bei Jannik sind die Schwestern mitverantwortlich.

Zum Voltigieren gehört jedoch neben der Liebe zu Pferden regelmäßiges Training, damit die akrobatischen Übungen funktionieren. Eine weitere Voraussetzung für den Sport ist eine gesunde Portion Mut, denn "man muss die Figuren im Galopp machen", erklärt Jannik. Was man in diesem dynamischen Sport unter Figuren versteht, erklären die beiden Jugendlichen: Grundsätzlich differenziert man zwischen Pflichten und Küren, wobei der Unterschied ist, dass erstere von allen Teilnehmern gemacht werden müssen, während die Kür frei zu gestalten ist. Der "springende Handstand" gehört zu den Übungen, die Gregor besonders gerne mag. Jannik sagt, ihm fallen vor allem die Sprünge leicht - eine Lieblingsfigur habe er aber nicht.

SZ Talentiade Voltigierjungs Ingelsberg

Jannik Liersch kennt keine Angst.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Den vermeintlich lockeren Umgang mit den schwierigen Figuren haben sich die beiden in jahrelangem Training angeeignet. Drei bis fünf Mal pro Woche stehen, sitzen, liegen sie auf den Rücken der Pferde, während diese unbeirrt weiter im Kreis laufen. Nicht alle Figuren sind so spektakulär wie der springende Handstand. Man sieht ihnen jedoch allesamt an, wie viel Übung es gekostet haben muss, dieses Niveau zu erreichen. Die jungen Sportler schwingen sich mit einer eleganten Geste auf den Pferderücken, dort springen sie in die Höhe oder bleiben aufrecht stehen als handle es sich bei den galoppierenden Tieren um ein Snowboard am sanften Berghang.

Bis sie im Sommer bei der Weltmeisterschaft antreten, bleiben Gregor und Jannik noch einige Wochen, in denen sie trainieren können. Vor kurzem haben sie sich jedenfalls schon einmal die ersten beiden Plätze beim "Preis der Besten" erkämpft. Und für die Talentiade sind sie nun auch noch nominiert.

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