Klein aber fein, so soll das Gewerbegebiet Ost am Philipp-Maas-Weg einmal werden – doch dieses einmal schiebt sich bereits seit einigen Jahren immer weiter in die Zukunft. Und dies tut es auch weiterhin: Wie nun im Vaterstettener Bauausschuss zu erfahren war, wird es wohl bis ins übernächste Jahr dauern, bis die ersten Betriebe einziehen können.
Hintergrund der Planung war die im Gemeinderat vor allem von SPD und Grünen geäußerte Kritik, dass man zu wenig Erweiterungsflächen für örtliche Betriebe schaffe und stattdessen immer mehr große Gewerbeflächen ausweise, dabei aber zu wenig auf die Qualität der Betriebe achte, die sich dort ansiedeln. Auslöser dafür war das bislang vorletzte große Gewerbeprojekt, Parsdorf II, das trotz des hohen Flächenverbrauchs und ebensolcher Erwartungen nur sehr spärlich zu den Gewerbesteuereinnahmen beitrug.

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Zwar scheint das bislang jüngste Gewerbegebiet, Parsdorf III nördlich der Autobahn, in dieser Hinsicht vielversprechender. Immerhin ist der Maschinenbauer Krauss-Maffei dorthin übersiedelt, der Autobauer BMW betreibt dort ein Logistikzentrum sowie eine Forschungseinrichtung für Batterien und der Raketenbauer Isar Aerospace wird in den kommenden Jahren seinen Standort nach Parsdorf verlegen. Bei der Gewerbesteuer dürfte sich das – zumindest langfristig – positiv bemerkbar machen.
Den Mangel an Erweiterungsflächen für die örtlichen und regionalen Mittelständler sollte dann ein Gewerbegebiet in der Kerngemeinde beheben, zunächst war ein Standort an der Dorfstraße geplant. Noch der alte Gemeinderat beschloss dann aber, dass diese Fläche besser zum Wohnungsbau geeignet ist, aktuell plant die Gemeinde dort vergünstigte Wohnungen zu errichten.

Als Ausweichstandort wurde dann die Fläche zwischen Philipp-Maas-Weg und Johann-Sebastian-Bach-Straße gefunden – die allerdings einen kleinen Schönheitsfehler aufwies: die Umspann-Station an der südwestlichen Ecke des Grundstücks. Was anfangs indes nicht als Problem empfunden wurde, schließlich plante der Betreiber Bayernwerk einen Umzug weiter an den nördlichen Ortsrand. Dieser ist auch mittlerweile im Gange, allerdings sehr viel später, als ursprünglich geplant war.
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Eigentlich sollte nämlich im Gewerbegebiet schon seit gut einem Jahr rege Betriebsamkeit herrschen. Als der Gemeinderat im September 2022 die Ausschreibung für die Erschließungsstraße auf den Weg brachte, ging man noch davon aus, dass binnen eines Jahres die ersten Firmen einziehen würden. Dann verzögerte sich der Rückbau des Umspannwerkes, nächster Termin für den Bau der Straße wäre die zweite Hälfte dieses Jahres gewesen.
Doch auch daraus wird nichts, erläuterte nun Bauamtsleiterin Brigitte Littke auf Nachfrage von Grünen-Gemeinderat Stefan Ruoff. Denn das alte Umspannwerk ist immer noch nicht ganz abgebaut, die Erschließung könne daher wohl erst im März 2025 beginnen – frühestens. Bis sich die ersten Betriebe ansiedeln, werde es wohl 2026, so die Prognose der Bauamtschefin. Allerdings, ergänzte sie, das Interesse der Firmen, auf ihren Grundstücken zu bauen, sei aktuell auch eher gering: Bisher liege überhaupt erst ein Bauantrag vor, vermutlich eine Folge der in den vergangenen Jahren schwierigen Lage am Bau.