Vaterstetten:Gauner am Telefon

In Vaterstetten versuchen Kriminelle, durch Tricks Kontodaten zu erlangen

Der Enkeltrick ist inzwischen wohl so bekannt, dass nur noch wenige darauf hereinfallen. Doch Trickbetrüger lassen sich immer wieder neue Maschen einfallen, um an Kontodaten oder andere sensible Informationen heranzukommen - zwei aktuelle Fälle wurden der Polizei in Poing am Dienstag gemeldet.

Im ersten Fall rief ein Mann, der sich als Michael Schneider von einer Frankfurter Bank vorstellte, bei einer Frau in Baldham an und teilte mit, dass er für ihr Konto eine Vormerkung über mindestens 800 Euro habe für eine Kanzlei in der Schweiz. Diese Vormerkung sei aber ihrer Bank noch nicht bekannt - die Angerufene solle sich während des Gespräches in ihre Online-Bankverbindung einloggen. Dies kam der Frau komisch vor, was sie gegenüber dem Anrufer auch kundtat. Dieser drohte, dass er bei fehlender Kooperation eine Meldung an das Bundeskriminalamt machen müsse. Die Frau tat das einzig Richtige, wie die Poinger Polizei anmerkt: Sie beendete das Gespräch.

Im zweiten Fall rief ein Mann mit ausländischem Akzent bei einer Frau aus Vaterstetten an. Er gab sich als Oberkriminalkommissar aus Wiesbaden aus und schilderte, dass er eine syrische Flüchtlingsfamilie mit Einbruchswerkzeug im Pkw festgenommen habe. Bei der syrischen Familie sei ein Zettel mit Namen und Anschrift der Angerufenen aufgefunden worden. Der vermeintliche Kriminalbeamte erkundigte sich dann weiter, ob vor kurzem vielleicht Handwerker bei der Familie gewesen seien, was die Frau bestätigen konnte. Im weiteren Gesprächsverlauf erfragte der Mann konkret den Standort eines möglichen Tresores im Haus.

Die Angerufene wollte sich den Namen und die Telefonnummer des Anrufers geben lassen, was dieser aber verweigerte und somit das Gespräch beendete. Die Angerufene wohnt laut Polizei in Vaterstetten im Steinweg. Dort sollen nach ihren Angaben in letzter Zeit vermehrt fremde Personen unterwegs gewesen sein.

Wie die Fachleute von der Poinger Polizei unterstreichen, handelten die Angerufenen in beiden Fällen richtig. Eine Bank werde nämlich nie ein Gespräch der oben geschilderten Art führen, insbesondere werde kein Mitarbeiter nach PIN und TAN fragen. Wer einmal einen Anruf von einem Polizeibeamten bekommt und Zweifel hat, sollte, so rät es die Polizei Poing, nach der Dienststelle und einer Rückrufnummer fragen. Handelt es sich um einen echten Polizisten, werde dieser die Zweifel ernst nehmen oder einen persönlichen Termin vereinbaren.

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