Ob hoch oben in den Kronen des Münchner Urwalds, im Trampolinpark oder bei herzhaften Speisen und reichlich Bier und Wein - für den "Münchner Wald - Kletterwald Vaterstetten", die "Maxx Arena" und die Gaststätte "Fateralm" sucht HR-Managerin Vanessa Rolke Personal. Dafür hatten sie eine unkonventionelle Idee: In Manier des berühmten Uncle-Sam-Aufrufs hat sie in Parks im Münchner Osten Plakate aufgehängt mit dem Aufruf "We Want You". Ist die Lage so aussichtslos? Man könnte doch meinen, dass die Gastronomie nun wieder ihren gewohnten Gang gehen kann, aber hinter den Plakaten stecken - wie für so viele Gastronomen - nicht die Einschränkungen, sondern ein anderes Problem, das durch die Pandemie aufgekommen ist.
SZ: Warum werben Sie auf diese heute eher unkonventionelle Art für Mitarbeiter?
Vanessa Rolke: Da wir ein Anbieter von Sport- und Outdoor-Erlebnissen sind, ist es ja naheliegend, Menschen anzusprechen, die sich gerne bewegen und im Freien sind. Wir hören immer wieder: 'Ihr seid so ein cooler Arbeitgeber, aber man muss ja erst mal darauf kommen, dass es euch gibt'. Potenziell Interessierten wollen wir so etwa beim Gassi gehen mit ihrem Hund oder bei der täglichen Joggingrunde zeigen: Uns gibt's!
Mit Ihren Plakaten sprechen Sie theoretisch jeden Spaziergänger an - ist das gewollt?
Absolut - denn unsere Jobs sind so flexibel wie der Lebensstil der Leute. Es gibt bei uns verschiedene Positionen und Schichten an 365 Tagen im Jahr, die je nach eigener Kapazität selbst ausgewählt werden können. Verantwortung und Spaß an sportlichen Aktivitäten und an der Arbeit mit Menschen sind natürlich gefragt - alles andere ist On-the-Job-Training - deshalb sprechen wir Spaziergänger an, also keine 'faulen Socken'.
Warum suchen Sie gerade verstärkt?
Wir suchen eigentlich immer (lacht). Gerade aber besonders aus zwei Gründen: Mehr Mitarbeitende, die unseren Spirit leben, bedeuten auch, dass wir unserer Kundschaft mehr anbieten können und Größeres möglich ist. Außerdem ist Saisonstart im Kletterwald Vaterstetten mit der Gaststätte Fateralm. Und natürlich kämpfen auch wir damit, dass durch die Corona-Krise immer mehr sportliche, dynamische und positive Menschen, die eigentlich raus ins Leben gehören, in Telefonjobs gewechselt haben. Aus Angst, bei weiteren Maßnahmen ohne Verdienst dazustehen. Diese Zielgruppe wollen wir wieder ansprechen.