Vaterstetten: Freie Fahrt für Elterntaxis

Landratsamt untersagt zeitweise Sperrung vor dem Gymnasium

Endlich können Eltern in der Großgemeinde ihre Sprösslinge wieder direkt vor der Schultüre absetzen. Ein erst Anfang September eingeführtes morgendliches Durchfahrtsverbot in der Johann-Strauß-Straße im Bereich Gymnasium und Kindergarten hat das Landratsamt nun kassiert. Die Untere Verkehrsbehörde argumentiert, es bestehe keinerlei konkrete Gefahr durch den Autoverkehr, und nur damit ließen sich "Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs" rechtfertigen. Außerdem habe sich gezeigt, dass sich die Autofahrer entweder nicht daran hielten oder in die Anliegerstraßen der Umgebung auswichen.

Um die Verkehrsregelung in dem Abschnitt wird seit geraumer Zeit gestritten. Auslöser war, dass die 2009 - zur Abwendung von Gefahren für die Schulkinder - eingeführte Einbahnregel aufgehoben werden musste. Zum einen ebenfalls auf Drängen des Landratsamtes, das darauf verwies, dass man die Einbahnstraße damals nur provisorisch genehmigt hatte. Zum anderen, weil die Buslinien zum Fahrplanwechsel in beide Richtungen durch die Johann-Strauß-Straße verkehren werden.

Im Gemeinderat hatten SPD und Grüne gefordert, das in einem Arbeitskreis entstandene Konzept einer kompletten Verkehrsberuhigung zwischen Schule und Kindergarten umzusetzen. CSU, FDP und Freie Wähler stimmten dagegen. Zum einen wegen der Kosten für den Umbau der Straße, aber auch wegen rechtlicher Bedenken. Polizei und Landratsamt hatten sich nämlich nicht am Arbeitskreis beteiligt, zumindest zwischen den Zeilen machte die Verwaltung auch deutlich warum: Einer irgendwie gearteten Verkehrsberuhigung würden beide nie zustimmen. So ist es nun gekommen, ab sofort dürfen vor dem Gymnasium auch zwischen 7.30 und 9 Uhr wieder Autos in alle Richtungen fahren.