Vaterstetten:Flüchtlinge ins Gasthaus

Vaterstetten: Seit Sommer 2014 steht die Alte Post in Parsdorf schon leer, nun könnten dort Flüchtlinge einziehen.

Seit Sommer 2014 steht die Alte Post in Parsdorf schon leer, nun könnten dort Flüchtlinge einziehen.

(Foto: Christian Endt)

Alte Post in Parsdorf könnte Unterkunft werden

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die leer stehende Alte Post in Parsdorf wird möglicherweise zur Flüchtlingsunterkunft. Dies teilte der Pfarrverband Vaterstetten-Baldham mit, die Kirche ist Besitzerin der Immobilie. Noch im Sommer hatte man eine Nutzung als Flüchtlingsunterkunft abgelehnt, nun heißt es, man denke darüber nach, die ehemalige Wirtewohnung und Dienstbotenzimmer dem Landratsamt anzubieten. Grund für den Sinneswandel ist, dass es der Kirche bislang nicht gelungen ist, das seit 2014 ungenutzte Gasthaus zu verkaufen.

Dass dies ein eher schwieriges Unterfangen ist, wurde bereits vor einigen Monaten klar. Mehr als ein Jahr lang hatte die Kirche das Gasthaus zum Kauf angeboten - erfolglos. Dies war auch den Parsdorfern nicht entgangen. Auf einer Informationsveranstaltung für ehrenamtliche Helfer von Flüchtlingen kam daher die Frage auf, warum das Gasthaus nicht als Unterkunft genutzt werde. Immerhin gebe es dort zwei 123 und 110 Quadratmeter große Wohnungen. Die Antwort aus dem Landratsamt: weil die Kirche ihre Immobilie trotz Anfrage der Behörde nicht zur Verfügung stelle. Dies sei leider nicht möglich, erklärte Pfarrer Thomas Kratochvil damals. Denn man stehe kurz vor dem Vertragsabschluss mit einem Interessenten, der die Immobilie im Rahmen eines Erbpachtvertrages übernehmen wolle.

Wie sich nun herausstellt, war dies aber eher ein frommer Wunsch als eine realistische Aussicht. Denn, dies schreibt Kratochvil nun selbst in einer Pressemitteilung, die Resonanz war offenbar sehr gering. Obwohl man das Bieterverfahren zum Verkauf der Alten Post bis November verlängert habe, sei überhaupt nur ein Angebot eingegangen. "Dieses hatte sich aber als nicht belastbar erwiesen", so der Pfarrer weiter, weshalb man sich nun um eine neue Lösung bemühen werde. "Zusammen mit dem Ordinariat, dem Landratsamt Ebersberg und der Kirchenverwaltung wird darüber nachgedacht, den leer stehenden Wohnraum im OG 1 und 2 für eine befristete Zeit für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen." Ein Angebot, über das man sich im Landratsamt sehr freuen würde - wenn man es denn schon hätte. Wie die Sprecherin der Behörde, Evelyn Schwaiger, sagt, habe man zwar über den Helferkreis Vaterstetten von der Möglichkeit einer Unterkunft in der Alten Post erfahren, ein offizielles Angebot der Kirche liege aber noch nicht vor.

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