Vaterstetten:Erfolgreiches Jahr

Vaterstetten: Stifterin Elisabeth Gast aus Baldham blickt auf erfolgreiche Projekte in Georgien zurück.

Stifterin Elisabeth Gast aus Baldham blickt auf erfolgreiche Projekte in Georgien zurück.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Elisabeth-Gast-Stiftung aus Baldham ist in Georgien etabliert

Von Alina Schimansky, Vaterstetten

Benachteiligten Kindern aus Georgien wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dieses hat sich die Elisabeth-Gast-Stiftung aus Baldham zur Aufgabe gemacht. Mithilfe von Kunst wollen die Mitarbeiter der Stiftung seit nunmehr 13 Jahren den jungen Menschen Hoffnung und Geborgenheit schenken - und gleichzeitig künstlerische Talente mit Aufenthalten in Europa fördern.

In der nun veröffentlichen Bilanz zieht Stiftungsgründerin Elisabeth Gast erneut ein positives Fazit. 2015 sei wieder, was Spenden und Aktivitäten betreffe, ein erfolgreiches Jahr gewesen. Durch den Besuch in Schulen wie zum Beispiel in der Dorfschule Bulchauri , 50 Kilometer nördlich der georgischen Hauptstadt Tiflis, bereiteten die Helfer vielen Kinder eine große Freude. Auf dem Programm stand Filzkunst und gemeinsames Malen. Die stark eingeschränkten Möglichkeiten ließen es normalerweise nicht zu, einen solchen Unterricht abzuhalten. Sportunterricht gebe es nur vereinzelt und Musikunterricht überhaupt nicht. Umso größer sei die Freude bei den Schülern gewesen, berichtet Gast in ihrer Stiftungsbilanz.

Einerseits, so Gast weiter, würde durch die künstlerische Betätigung die Entwicklung der Feinmotorik und sozialen Fähigkeiten unterstützt, aber auch ganz praktisch hilft die Stiftung. So wurde gemeinsam mit georgischen Künstlern im Rahmen eines Kunstprojektes ein Spielplatz an der Schule gebaut. Auch Studenten werden von der Stiftung unterstützt. Die Vergabe von Stipendien sei für die jungen Menschen eine besonders große Chance, so Elisabeth Gast. In Verbindung mit einem Deutschland-Aufenthalt könnten sie Europa kennenlernen und bei verschiedenen Praktika ihr künstlerisches oder musikalisches Potenzial ausbauen. Als positives Beispiel nennt Gast Levan Chakhaia, ehemahliges Waisenkind aus Kojori. Der junge Mann kann mit der monatlichen Unterstützung der Stiftung studieren, gleichzeitig kann er dadurch seinen Englisch-Unterricht finanzieren.

Das Herzstück der Elisabeth-Gast-Stiftung ist das freie Kunstatelier ,,Tibilisi", welches von August bis November von Stiftungsmitarbeitern um zwei Räume erweitert werden konnte. Von dem Kunstatelier aus werden alle Kunstaktionen und künstlerische Tätigkeiten in Waisenhäusern, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen und Schulen in Georgien geplant und umgesetzt. Das Arbeitsmaterial, dass die Stiftungsmitarbeiter bei ihren Projekten verwenden, besteht Gast zufolge meist aus Holz, Ton oder Farben. Neu sei die Verwendung von Filz. Die Erweiterung des Ateliers sei unumgänglich gewesen, um den Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden. Angefertigte Kunstwerke werden im Atelier ausgestellt, ihr Erlös fließt in die verwendeten Materialien ein. Inzwischen ist die Stiftungsarbeit auch in der Bevölkerung hoch angesehen. "Danke, ihr habt so viel mehr gemacht als nur Bänke", heißt es etwa von den Dorfbewohnern aus Sobisi. Innerhalb eines Kunstprojektes wurden Warte- und Begegnungsbänke für die Bushaltestellen gefertigt. Bei der Einweihung, die mit Musik und Tanz gefeiert wurde, soll das ganze Dorf voller Leben gewesen sein.

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