Vaterstetten:Polizei soll zur Feuerwehr

Vaterstetten: Vom Schlauchturm der Vaterstettener Feuerwehr hat man einen guten Blick auf einen möglichen Standort für die Polizeiinspektion.

Vom Schlauchturm der Vaterstettener Feuerwehr hat man einen guten Blick auf einen möglichen Standort für die Polizeiinspektion.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Vaterstettener Gemeinderat wählt Grundstücke für eine Polizeiinspektion. Weil aber gar nicht klar ist, ob die Poinger Dienststelle verlegt wird, könnte hier nur der Wunsch Vater des Gedankens sein.

Wieland Bögel, Vaterstetten

Um Standort für die neue Polizeiinspektion im Landkreisnorden zu werden, will die Gemeinde Vaterstetten kostenlos einen Bauplatz zur Verfügung stellen. Welche Grundstücke das sein könnten, darüber hat nun der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung beraten. Dabei haben sich offenbar zwei Standorte als Favoriten durchgesetzt. Demnach würde die neue Inspektion entweder auf dem Gelände des BRK-Rettungszentrums und der Feuerwehr in der Verdistraße oder neben der Feuerwehr in Parsdorf auf dem Grundstück des alten Kindergartens am Birkenweg entstehen.

Man habe beschlossen, der Polizei Grundstücke für den Neubau ihrer Inspektion anzubieten, bestätigt Bürgermeister Georg Reitsberger auf Nachfrage. Wie viele es sind und vor allem welche, möchte er zwar nicht sagen. Allerdings lässt er durchblicken, dass keiner der Standorte, über die der Gemeinderat diskutierte, im Gremium ohne Gegenstimmen auf die Liste gesetzt wurde. Daraus und aus bereits seit einigen Monaten kursierenden Spekulationen über einen Polizeistandort, kann man auf die beiden Grundstücke in der Verdi- und in der Birkenstraße schließen. Denn beide waren in der Vergangenheit schon öfter als Baugrundstücke im Gespräch und dabei stets höchst umstritten.

So gab es erst im vergangenen Jahr großen Ärger um den möglichen Neubau eines Kindergartens auf dem Feuerwehrgelände in der Verdistraße, das im Übrigen bereits früher als neuer Standort für die Vaterstettener Polizeiwache gehandelt wurde. Gegen eine Bebauung des Grundstücks des Kindergartens gab es im Vorjahr sogar einen Antrag der Parsdorfer Bürgerversammlung. Die Einrichtung sollte eigentlich schon vor Jahren geschlossen werden, wird aber wegen der aktuell angespannten Lage bei den Betreuungsplätzen noch als Übergangslösung genutzt .

Unklar ist, ob die Poinger Polizei nach Vaterstetten umzieht

Ohnehin ist noch völlig unklar, wann die derzeit noch in der Markomannenstraße in Poing untergebrache Polizeiinspektion neu gebaut wird. Zwar ist das Anfang der 1970er Jahre errichtete Gebäude schon ziemlich abgewohnt und auch der Platz reicht nicht mehr aus, so dass ein Neubau auf jeden Fall unumgänglich ist. Seitens des Innenministeriums geht man aber nicht davon aus, dass dies vor dem Jahr 2020 der Fall sein wird.

Auslöser für die Vaterstettener Bewerbung als Standort für die Inspektion ist die Herabstufung der Wache neben dem Rathaus. Dort tun seit zwei Jahren nur noch zwei Beamte statt zuvor zehn Dienst. Diese Entwicklung ist in Vaterstetten gar nicht gut aufgenommen worden, denn die Miniwache hat auch nur noch sehr eingeschränkte Öffnungszeiten.

Während sie besetzt ist, müssen die beiden Polizisten stets in ihrem Dienstgebäude präsent sein und dürfen also nicht ausrücken. Einsätze müssen dann die Kollegen aus der Inspektion in Poing übernehmen, zu der die Vaterstettener Wache gehört. Eine solche Wache ist auch nicht besser als gar keine, so die überwiegende Meinung sowohl bei der Inspektionsleitung als auch im Vaterstettener Gemeinderat. Letzterer folgte darum im April der Empfehlung der Ersteren. Er sprach sich für eine Schließung der Wache aus und bewarb sich als Standort für die neue Polizeiinspektion.

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