Unterbringung im Landkreis:Keine neuen Asylbewerber

Kreis muss laut Landrat derzeit nicht mit Zuweisungen rechnen

Trotz der deutlichen Mahnung der Regierung von Oberbayern, mehr Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, muss der Landkreis nicht damit rechnen, schnell weitere Asylbewerber unterbringen zu müssen. "Derzeit sind keine konkreten Zuweisungen in Sicht", sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einem Pressegespräch. Dies sei ihm auch bei einer Besprechung der oberbayerischen Landräte am Montag nochmals versichert worden.

Dennoch sieht sich der Kreis angesichts der Tatsache, dass er von allen Kreisen in Oberbayern prozentual gesehen am wenigsten Flüchtlinge untergebracht hat, in der Pflicht. Man habe bereits wieder Verhandlungen mit den Bürgermeistern aufgenommen, in deren Gemeinden man noch Potenziale sehe, sagte Niedergesäß. Er unterstrich darüber hinaus, dass er die schlechte Quote im Landkreis nicht als Verschulden der Kreisbehörde sieht. "Das ist auch die Konsequenz aus dem Planungsstopp, den die Regierung von Oberbayern verhängt hat", so Niedergesäß. Es habe keine Möglichkeit gegeben, laufende Planungen weiterzuverfolgen. Auch dass die Traglufthalle in Grub nicht genutzt worden sei, sei keine Entscheidung des Landkreises gewesen.

Konkret führt das Landratsamt nun unter anderem Verhandlungen über ein Grundstück des Freistaats in Markt Schwaben. Bereits in der Vergangenheit, als noch deutlich mehr Flüchtlinge in den Landkreis kamen, sei über die Errichtung einer Leichtbauhalle an dieser Stelle nachgedacht worden. Darüber hinaus hege er Sympathien für das sogenannte "Eichstätter Modell", sagte Niedergesäß: Der dortige Landkreis hat kleine Containerunterkünfte für etwa 30 Flüchtlinge dezentral auf die Gemeinden verteilt. Zu möglichen Standorten äußerte sich der Landrat allerdings nicht. Eine größere Containerunterkunft für 150 Menschen wird der Freistaat nun zunächst in Grub errichten, wo derzeit noch die Traglufthalle steht. Daneben entstehen in Pöring 65 Plätze und in Kirchseeon 15, weiter in Planung ist eine Unterkunft in Vaterstetten für 90 Menschen. "Wir werden keine großen Überkapazitäten schaffen", so Niedergesäß.

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