TV-Beitrag in Kirchseeon:Mit Tennisschläger und Taucherbrille

Lesezeit: 2 min

Kann man unter Wasser Tennis spielen? Das hat ein Filmteam von RTL2 im Hallenbad von Kirchseeon getestet. Am Anfang lief alles problemlos, doch dann siegte das Wasser.

Andrea Englert

Zwei junge, sportlich gekleidete Männer mit schwarzen, kurzen Hosen, hellgrünen T-Shirts und Sportschuhen machen sich auf, um eine Runde Tennis zu spielen. Daran ist auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches. Nur der Ort, den Stefan Klug und Alexander Reis für ihr Spiel gewählt haben, passt nicht ins Bild: das Kirchseeoner Hallenbad. Auf den Boden einer Hälfte des Schwimmbeckens ist ein Tennisfeld aufgeklebt. Die blauen Linien sind mit Gewichten beschwert, ebenso wie ein Tennisnetz, das den Spielbereich auf einer Länge von mehreren Metern unterteilt - alles im Wasser, versteht sich. Genau dort spielten Klug und Reis am vergangenen Montagvormittag Unterwassertennis. Die Partie wurde von einem zehnköpfigen Team gefilmt, das dort für die Sendung "Welt der Wunder" auf RTL2 einen achtminütigen Bericht drehte.

Kann man Unterwasser Tennis spielen? Das testeten Alexander Reis und Stefan Klug vom TC Rot-Weiß Freising. Schwimmmeister Jürgen Puls kümmerte sich um die Sicherheit. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Redakteur Peter Kovacs möchte damit überprüfen, ob es technisch möglich ist, unter Wasser Tennis zu spielen. Auf diese etwas ungewöhnliche Idee sei er vor etwa zwei Monaten gekommen, erzählte er. In Werbefilmen eines amerikanischen Versicherungs- und Finanzdienstleisters sowie eines Energiegetränkeherstellers schien das jedenfalls zu funktionieren. Der Betriebsleiter des Schwimmbads, Jürgen Puls, bot durch seine Flexibilität die entsprechenden Rahmenbedingungen, so dass diese zwei Spots am vergangenen Montag schließlich im Kirchseeoner Bad überprüft werden konnten. Zudem sorgte Puls zusammen mit seinem Freund Frank Fassbender für die Sicherheit der Sportler unter Wasser.

"Das Aufbauen war insgesamt schon ein riesiger Aufwand", erzählte er. Zum Beispiel hätte extra die Unterwasseranlage ausgestellt werden müssen, damit die Strömung den Ball nicht ablenke - und der war kein kein gewöhnlicher Tennisball: "Er wurde aufgeschlitzt und ist mit Wasser gefüllt, damit er immer wieder nach unten sinkt", erklärte Klug. Die Sportkleidung und Tennisschläger seien aber ganz normal, fügte der Hobbytennisspieler hinzu. Er sei durch seinen Schwager auf die Aktion angesprochen worden. "Es hörte sich witzig an, deshalb habe ich spontan zugesagt" sagte Klug. "Schauen wir mal, was geht."

Solange die beiden Männer bis zu einem halben Meter Abstand hatten, klappte es mit dem Spiel. Darüber hinaus konnten sich die zwei Männer den Ball allerdings nicht mehr zuspielen. "Man bekommt keine Geschwindigkeit mehr auf den Schläger" analysierte Klug. Überhaupt sei es sehr anstrengend und schon aus diesem Grund nicht massentauglich, fügte er schmunzelnd hinzu - von der aufwendigen Ausrüstung einmal abgesehen.

Bereut haben es Stefan Klug und Alexander Reis jedenfalls nicht, beim Dreh mitzumachen, zumal nach der Partie unter Wasser noch ihr wahres Können beim Tennisspiel in der Halle gefilmt wurde. Auch wenn das Ergebnis der Untersuchung eher nicht überraschte, war der Filmteamleiter zufrieden, die Echtheit der Werbespots widerlegt zu haben. Und wer weiß: Vielleicht wird Unterwassertennis ja doch noch zu einer neuen Sportart. Golf spiele man zumindest schon im Wasser, sagte Kovacs.

© SZ vom 14.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: