Umwelt:Viele kleine Schritte

Lesezeit: 2 min

Franziska Strobl (links) lässt sich von Bärbel Zankl das Energiesparrad erklären. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Unter dem Motto "Mach mit! Klimaschutz braucht alle" informiert die Energieagentur über Wege zum Stromsparen.

Von Annalena Ehrlicher, Ebersberg

Urlaubszeit ist Stromsparzeit! Kein Scherz, sondern der Energiespartipp des Monats von der Energieagentur Ebersberg. Muss der Kühlschrank tatsächlich aktiv bleiben, wenn man selbst gar nicht da ist? Kann es vielleicht sinnvoll sein, Anrufbeantworter und Telefone in dieser Zeit ganz vom Stromnetz zu nehmen? Oder wenigstens den Wlan-Router? Mit zahlreichen praktischen Tipps, die die Agentur monatlich an die Gemeinden verschickt, lasse sich in der Summe schon viel einsparen, so Bärbel Zankl. Die Ingenieurin informierte am Donnerstag im Landratsamt von morgens bis abends unter dem Motto "Mach mit! Klimaschutz braucht alle" über Möglichkeiten zum Stromsparen und die Folgen für den Klimaschutz.

"Also aus eigener Erfahrung kann ich eines sagen: Es duscht sich anders, wenn man weiß, dafür wurde nichts verbrannt", beteuert Zankl lachend. Für den Informationstag im Landratsamt ist sie mit schwerem Gepäck unterwegs: Um beispielsweise den Unterschied zwischen LED-Lampen und herkömmlichen Glühbirnen besser demonstrieren zu können, dient ein sogenanntes Energie-Fahrrad. Eine freiwillige Testperson ist schnell aufgetrieben - und muss ganz schön strampeln, um die 60-Watt-Glühbirne zum Leuchten zu bringen. "Die LED-Birne braucht gerade mal 1,3-Watt - das spürt man, wenn man dafür strampeln muss", erklärt Zankl.

Das Angebot des Infotages umfasste auch eine Energieimpulsberatung. "Heute möchten wir die Leute besonders auf das Solarpotenzialkataster aufmerksam machen", so Zankl. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich ein Programm, mit dessen Hilfe man auf der Internetseite der Energieagentur testen kann, wie geeignet ein bestimmtes Hausdach beispielsweise für eine Photovoltaik-Anlage ist. "Wir bemühen uns einfach darum, dass sich jeder mal das Potenzial seines Daches anschaut und überlegt, ob sich die Investition nicht lohnen könnte", erläutert die Ingenieurin. Auch hier finden sich schnell Testpersonen, die zwar nicht aus dem Landkreis kommen, aber das Szenario mit dem Programm anhand eines ähnlichen Hauses durchspielen. Abgefragt wird beispielsweise die Ausrichtung des Daches. Das Testehepaar freut sich über ein Süddach - "obwohl inzwischen längst nicht mehr nur Süddächer sehr gut belegt werden können", wirft Zankl ein.

Nachdem Faktoren wie Lage, Bewohnerzahl, jährlicher Energieverbrauch sowie Heizanlagen eingerechnet sind, kann das Programm eine Schätzung für die benötigte Investition abgeben, die inzwischen deutlich geringer als noch vor einigen Jahren ist. Mit dem von den Landkreisgemeinden finanzierten Programm spare die Vorplanung Zeit und Geld, erklärt Zankl. Wer dennoch lieber vorerst in kleinen Schritten sparen möchte, kann ja den Tipp des Monats befolgen - und stromfrei Urlaub machen.

© SZ vom 29.07.2016 / r - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: