Umstrittene Äußerungen:Sorge um die Natur

Grüne kritisieren CSU-Landratskandidaten Robert Niedergesäß

Von Barbara Mooser

Umstrittene Äußerungen: Hat schon mal als Dachdecker gearbeitet: Robert Niedergesäß.

Hat schon mal als Dachdecker gearbeitet: Robert Niedergesäß.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Mit seiner Nominierungsrede vor den CSU-Delegierten in Lorenzenberg hat sich Landratskandidat Robert Niedergesäß gleich heftige Kritik eingehandelt. Dass der Vaterstettener Bürgermeister unverblümt die Untere Naturschutzbehörde attackiert habe, zeige, welch geringen Stellenwert für Niedergesäß der Naturschutz habe, kritisieren die Kreis-Grünen in einer Pressemitteilung: "Auch an der Politik in der Gemeinde Vaterstetten mit überdimensioniert geplanten Gewerbegebieten, riesigem Flächenverbrauch und dem Bau kilometerlanger Umfahrungen ist seine mangelnde Sensibilität gegenüber dem Natur- und Landschaftsschutz deutlich erkennbar", stellen die Grünen fest. Dieser immense Landschaftsverbrauch sei selbst der Regierung von Oberbayern zu viel gewesen, sie habe das Gewerbegebiet nicht in der geplanten Form genehmigt.

Schon 2009 wurde, wie die Grünen erinnern, "ausgerechnet beim Naturschutz der Rotstift angesetzt". Damals habe Landrat Gottlieb Fauth dort eine Stelle gestrichen. "Wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir sitzen, wenn im Bereich Naturschutz gespart wird", kommentiert Fraktionssprecherin Waltraud Gruber. "Denn die Natur ist unsere Lebensgrundlage und macht den Landkreis letztendlich auch attraktiv, wovon alle profitieren." Im Landkreis seien die Natur und die Landschaft Schätze, die es zu bewahren gelte. "Im Sinne von echter Tradition sollten wir unser Erbe wertschätzen - dazu gehört auch die Landschaft", sagt Gruber. Letztendlich profitiere der Wirtschaftsstandort Ebersberg, denn ein attraktiver Landkreis sei ein Standortvorteil. Dem Landkreis werde eine starke Bevölkerungszunahme und wirtschaftliches Wachstum prognostiziert. Gerade deshalb habe der Landkreis ein Mehr an Aufgaben im Naturschutz zu bewältigen. "Am Naturschutz zu sparen, ist daher ein weit reichender, nicht wieder gut zu machender Fehler. Ein trauriges Kapitel falschverstandener Sparpolitik", sagt Gruber.

Bereits jetzt bedeute die Personalkürzung beim Naturschutz, dass die Bearbeitungszeiträume von Genehmigungen, Beratung und Kontrolle ebenso litten wie das Entwickeln von neuen Biotopverbunden aus bereits eingegangenen Ausgleichszahlungen. "Schon die Äußerungen von Herrn Niedergesäß in seiner Bewerbungsrede lassen ahnen, dass die Natur im Landkreis etwas zu befürchten hat, wenn er die Nachfolge von Herrn Fauth antreten würde", meint Reinhard Oellerer, Landratskandidat der Grünen."Konservativ kommt von bewahren", mahnt er.

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