Umfahrung wird saniert:Die Blechlawine rollt

Sperrung Südumgehung - Verkehrssituation

Montagmittag in Ebersberg: Die Kreuzung Münchener Straße/Gärtnereistraße an der Kreisklinik ist ein neuralgischer Punkt der Umleitung.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Seit Montag wird der Verkehr von der B 304 durch Ebersberg geleitet - das große Chaos bleibt bisher aus

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Die Ampel ist noch an und steht auf Rot. Auch wenn es hier zwischen Gsprait und Langwied an der Grafinger Ostumfahrung gerade gar keine Ampel mehr bräuchte. Weil die Einmündung keine Einmündung mehr ist, sondern eine Kurve. Trotzdem ist die Ampel angeschaltet und lässt Autofahrer warten. Leute, die aus Grafing kommen und in den Norden oder Osten wollen. Der übliche Weg nach Ebersberg ist ihnen ja seit Montagfrüh gesperrt. Weil die B304 in den kommenden sechs Wochen saniert wird, muss man einen Umweg nehmen. Die Umleitung läuft am Vormittag an den meisten Stellen relativ reibungslos. Wäre da nur nicht diese verflixte rote Ampel.

Eine Hitze, schon vormittags ist es in Ebersberg kaum auszuhalten, vor allem im Auto. Und dann ist seit diesem Montag auch noch ein Teil der Südumfahrung gesperrt. Der holprige Abschnitt durchs Laufinger Moos ärgerte viele, deswegen wird jetzt saniert. Man könnte das große Verkehrschaos erwarten. Gerade in Ebersberg, wo die Stadtbewohner auch an normalen Tagen wilde Szenen gewöhnt sind. Ganz so dramatisch ist es nun aber offenbar nicht, so sieht es die Polizei. "Ich habe ein größeres Chaos befürchtet", sagt Ebersbergs Polizeichef Ulrich Milius am Montag. Seine Erklärung: "Durch den Ferienbeginn sind weniger Leute auf der Straße."

In der Früh sieht es anders aus. Zu den Stoßzeiten, zwischen halb acht und neun Uhr, stockt in der Ebersberger Innenstadt immer wieder der Verkehr. Besonders an den Nadelöhren: von der Bahnhofstraße bis zum Marktplatz und dann hinterm Marktplatz an der Einmündung, wo es links zum Ebersberger Landratsamt geht und rechts Richtung Forstinning. Ähnliches sei auch künftig immer wieder am späten Nachmittag zu erwarten, erklärt Polizeichef Milius. "Da wird es immer mal wieder zu Staus kommen", sagt er. Untertags hingegen rollt die Blechlawine durch den Ort. Gemächlich, aber gleichmäßig.

An der Ampel bei Grafing warten die Autofahrer am frühen Nachmittag noch. Warum eigentlich? Nachfrage bei Milius Kollege Stephan Mittermaier, er ist bei der Polizei Ebersberg für den Bereich Verkehr zuständig. Er erklärt, dass diese Ampel noch angeschaltet sei, weil die Straße an dieser Stelle noch nicht vollständig abgesperrt sei - und damit ein Sicherheitsrisiko. "Da hätte theoretisch noch einer reinfahren können", so Mittermaier. Gegen halb drei ist es dann aber auch in Gsprait soweit, die Ampel ist ausgeschaltet.

Insgesamt bleibt es am Montag ruhig in Ebersberg. Auch für die Polizei. Mittermaier erklärt, dass es am ersten Tag keine Beschwerden gegeben habe. Wie so oft bei großen Straßenprojekten wählte das Staatliche Bauamt Rosenheim auch für die B 304 die großen Ferien als Zeitpunkt. Mit deren Ende am 10. September soll die Straße dann wieder befahrbar sein, "voraussichtlich", wie das Bauamt und die Kreisstadt Anfang Juli angekündigt hatten. Bis dahin ist die B304 im Bereich der Abzweigung auf die Grafinger Umfahrung hinter Gsprait bis zur Ampel an der Wasserburger Straße in Langwied gesperrt. Zwei Ausweichrouten führen nun durch Ebersberg.

Richtung Wasserburg geht die Umleitung über die Münchener Straße, die Gärtnereistraße, zur Dr.-Wintrich-Straße und zum Bahnhofsplatz, dann über die Wasserburger Straße Richtung Langwied und wieder auf die B 304. Richtung München fährt man in Langwied auf die Wasserburger Straße, weiter in die Bahnhofstraße, zum Marienplatz und über die Heinrich-Vogl- und Münchener Straße zurück auf die B 304.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: